London:Wuchern mit dem niedrigen Pfund

Foto: oh (Foto: N/A)

Nach dem Brexit hoffen viele auf sinkende Mieten in London - nun plant die amerikanische Bank Wells Fargo dort einen neuen Europa-Hauptsitz.

Von Lea Hampel

Noch gehen die Londoner Mietpreise für Wohnungen nicht so sehr zurück, wie es sich vermutlich mancher Bewohner vom Brexit erhofft hatte. Doch der Markt für Gewerbeimmobilien ist bereits betroffen. Manche Eigentümer verzichten vorerst darauf zu verkaufen. Gerade rechnete die Société Générale vor, die Büromieten würden um 24 Prozent fallen, falls die Finanzbranche 50 000 Mitarbeiter an andere Standorte schickt oder kündigt. Doch lange bevor es wirklich zu ersten Entlassungen kommen könnte, macht der Kurs des Pfund bereits manches erschwinglicher. Nun wurde bekannt, dass Wells Fargo, eine der weltweit größten Banken, einen neuen europäischen Hauptsitz plant. Dafür hat die amerikanische Bank für umgerechnet 360 Millionen Euro ein Londoner Haus erworben, das den schönen Namen "Central 33" trägt. Das Gebäude (im Bild ein Entwurf des Blicks vom Dachgarten) in der City wird erst 2017 fertig sein. Hinein sollen 2600 Menschen passen. Da die Großbank bisher nur 850 Londoner beschäftigt, bleibt für mögliche künftige Mitarbeiter nur eines zu hoffen: Dass bis dahin die Mieten nicht nur für Büros sinken.

© SZ vom 20.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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