Keine Jobs wegen der Krise:Arbeitslosigkeit in Europa erreicht neuen Höchststand

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Tristesse, die immer schlimmer wird: Arbeitssuchende in den meisten Euro-Ländern leiden immer öfter unter der Krise. Die Arbeitslosigkeit erreicht einen neuen Höchststand, mehr als 19 Millionen Menschen haben keinen Job. Besonders trifft es junge Menschen.

19,2 Millionen Männer und Frauen in Europa fanden im Mai keinen Job - 67.000 mehr als im April und 1,34 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Damit hat die Arbeitslosigkeit einen neuen Höchststand erreicht. Die Quote stieg auf 12,1 Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat in Brüssel mit ( PDF). Sie revidierte zugleich frühere Daten nach unten. So liegt der April-Wert nun bei genau zwölf Prozent, nach ursprünglich gemeldeten 12,2 Prozent.

Die Wirtschaftskrise treibt die Arbeitslosenquote seit Jahren nach oben. In der EU insgesamt lag die Arbeitslosenquote im Mai zwar unverändert bei 10,9 Prozent, doch die Kluft im Währungsraum ist groß: Österreich mit 4,7 Prozent, Deutschland mit 5,3 Prozent und Luxemburg mit 5,7 Prozent weisen die niedrigsten Werte auf, Spanien mit 26,9 und Griechenland mit 26,8 Prozent (letzte verfügbare Zahlen vom März) die höchsten. In Italien erreichte die Arbeitslosenquote mit 12,2 Prozent den höchsten Wert seit 36 Jahren.

Die Jugendarbeitslosigkeit im gesamten Euro-Raum ging leicht zurück. Etwa 3,53 Millionen Menschen bis 25 Jahre waren auf der Suche nach einem Job. Dies waren 60.000 mehr als vor Jahresfrist, aber 14.000 weniger als im April. Die Arbeitslosenquote lag bei 23,8 Prozent - ein Anstieg von 0,8 Prozentpunkten binnen Jahresfrist, aber ein Rückgang von 0,1 Punkten zum Vormonat.

Die Eurostat-Experten klammern bei ihren Berechnungen junge Männer und Frauen in Studium oder Ausbildung aus. Dies verkleinert die Bezugsgruppe der Unter-25-Jährigen. Damit fällt jeder einzelne Arbeitslose noch stärker ins Gewicht.

Im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit hatten die Staats- und Regierungschefs der EU beim Gipfel vergangene Woche ein Milliarden-Aktionspaket beschlossen. Herzstück ist die "Jugendgarantie". Innerhalb von vier Monaten sollen junge Männer und Frauen entweder eine Arbeit, einen Praktikums- oder Weiterbildungsplatz haben. Für Fortbildungen oder Hilfe bei der Vermittlung stellt die EU aus ihrem Finanzrahmen bis zum Jahr 2020 sechs Milliarden Euro zur Verfügung.

Viele Euro-Länder stecken immer noch in einer schweren Rezession. Deshalb dürfte die Wirtschaft im gesamten Währungsraum nach Ansicht der EU-Kommission auch in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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