Konjunktur in der Eurozone:Rekordarbeitslosigkeit in Griechenland

Lesezeit: 1 min

Etwas besser als zu Jahresbeginn: Konjunkturexperten bewerteten die Lage der Eurozone im April etwas optimistischer. Doch für die Krisenstaaten sehen sie keine Besserung. Dazu kommen neue Arbeitslosenzahlen aus Griechenland - jeder zweite Jugendliche ist jetzt ohne Job.

Die Regierungskrise in Griechenland hält an - Politiker und Händler fragen sich, ob das Land dem Sparkurs treu bleibt. Noch im April, vor den wichtigen Wahlen in Frankreich und Griechenland, waren internationale Konjunkturexperten leicht optimistischer, zeigt eine neue Umfrage. Die Befragtem bewerten das Wirtschaftsklima in der gesamten Eurozone besser als zu Jahresbeginn.

Das zeigt eine aktuelle Berechnung des Ifo-Instituts. Im zweiten Quartal des Jahres habe sich demnach die Konjunktur erneut verbessert, sagte der Chef des Münchner Ifo-Institutes, Hans-Werner Sinn. Der entsprechende Index, der auf der Befragung von Experten aus multinationalen Unternehmen und international agierenden Institutionen basiert, sei deutlich auf 100,3 Punkte gestiegen. Damit legte er zum zweiten Mal in Serie zu, im Schlussquartal 2011 lag der Wert noch bei 84,8 Punkten. Allerdings ist der langfristige Durchschnitt von 109 Zählern immer noch nicht erreicht, was auf eine weiter angespannte Situation hindeutet.

In den Daten gibt es außerdem nach wie vor große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: In Deutschland und Estland herrscht weiterhin eine gute, in Finnland eine zufriedenstellende Wirtschaftslage, wie Sinn erläuterte. In den meisten anderen Euroländern habe sich die Situation zwar verbessert, sei aber noch nicht zufriedenstellend.

Keine Fortschritte gibt es jedoch in den Krisenstaaten Portugal, Italien und Spanien. Hier wirken sich die hohe Verschuldung und die Lage auf dem Arbeitsmarkt besonders negativ aus. Das gilt besonders für Griechenland, wo die Arbeitslosenzahlen nach Daten des nationalen Statistikamtes mit 21,7 Prozent einen neuen Höchststand erreicht haben.

Nach den neuesten Zahlen waren im Februar 1,1 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das sind 42 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Jeder fünfte Grieche hat mittlerweile kein geregeltes Einkommen mehr - unter den Jugendlichen sogar jeder zweite.

© Süddeutsche.de/Reuters/dapd/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: