Karstadt:Fonds für Mitarbeiter

Karstadt-Filiale in Düsseldorf: Der Warenhauskonzern richtet einen Geldtopf für von Kündigungen betroffene Beschäftigte ein. (Foto: Martin Gerten/dpa)

Der Warenhauskonzern zahlt 2,5 Millionen Euro in einen Topf für von Kündigungen betroffene Beschäftigte.

Der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt zahlt 2,5 Millionen Euro in einen Fonds für von Kündigungen betroffene Mitarbeiter. Das sieht ein Tarifsozialplan vor, den das Unternehmen mit der Gewerkschaft Verdi vereinbart hat. Karstadt-Beschäftigte, die im Rahmen der derzeit laufenden Kündigungen in den nächsten Monaten in eine Transfergesellschaft wechseln, sollen aus dem Fonds einen Betrag in Höhe von 2300 Euro erhalten, um soziale Härten abzufedern.

Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes betonte: "Wir wissen, dass wir die Folgen der Erwerbslosigkeit nicht vollständig abfedern können." Der Tarifsozialplan könne aber zumindest einen Teil der entstehenden Härten abmildern. Nach Angaben des Gewerkschafters haben inzwischen etwa 900 Mitarbeiter Kündigungen erhalten. Zahlreiche weitere Stellen seien sozialverträglich abgebaut worden. Insgesamt würden so 2400 Arbeitsplätze gestrichen.

Wie es in einem Mitarbeiterbrief heißt, soll es insgesamt deutlich weniger Kündigungen geben als ursprünglich geplant. Karstadt-Finanzvorstand Miguel Müllenbach schrieb der Nachrichtenagentur dpa zufolge, das Unternehmen habe in den vergangenen Wochen intensiv nach einvernehmlichen und sozialverträglichen Lösungen für möglichst viele Mitarbeiter gesucht. Dadurch sei es gelungen, die Zahl der notwendigen betriebsbedingten Kündigungen auf 960 zu verringern. Noch im Februar waren nach Gewerkschaftsangaben 1400 Entlassungen geplant. Es werde eine enorme Menge an Verwaltung abgebaut, Prozesse würden vereinfacht und Hierarchien abgeschafft. Daneben gebe es aber auch erhebliche Veränderungen im Sortiment und im Vertrieb, die Karstadt wieder Auftrieb geben sollten.

Die Tarifverhandlungen für Karstadt sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Verdi fordert in den Verhandlungen unter anderem eine Standortsicherung für alle Karstadt-Häuser sowie Garantien für alle verbliebenen Arbeitsplätze.

© SZ vom 04.04.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: