Im Schlichtungsverfahren um die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann scheint eine Einigung absehbar. Die Chancen, dass es bereits bei den für diesen Montag angesetzten Gesprächen gelingen könnte, sich zu einigen, lägen bei mehr als fünfzig Prozent, verlautete am Sonntag aus Kreisen in Berlin. Die Parteien seien schon sehr nahe zusammen, hieß es.
Bei den Gesprächen unter Führung von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) geht es darum, wie die Filialen von Kaiser's Tengelmann zwischen Edeka und Rewe aufgeteilt werden. Am Sonntag kursierten zunächst widersprüchliche Meldungen, wonach eine Lösung für das Paket Nordrhein-Westfalen gefunden worden sei, aber die Gespräche für Berlin und Bayern noch ohne Ergebnis geblieben wären.
Demgegenüber berichtete Bild am Sonntag, dass es eine Einigung in Berlin und Bayern gegeben habe. Danach soll Rewe den größten Teil der Tengelmann-Märkte in Berlin und im Gegenzug Edeka die meisten Filialen in Bayern erhalten. Als Voraussetzung dafür wird allerdings die Einigung in Nordrhein-Westfalen angegeben. Die beteiligten Unternehmen waren am Sonntag nicht zu erreichen.
Die Supermarktketten Tengelmann, Edeka und Rewe hatten sich vor einer Woche auf das Schlichtungsverfahren unter Schröder verständigt und damit die bereits eingeleitete Zerschlagung der Supermarktkette gestoppt. Der frühere Bundeskanzler Schröder soll einen Interessenausgleich zwischen den Unternehmen aushandeln. Gelingt das, könnte Rewe seine Beschwerde gegen die von Sigmar Gabriel (SPD) erteilte Ministererlaubnis für das Geschäft zwischen Edeka und Tengelmann zurücknehmen. Die Verhandlungen gelten als schwierig. Sie waren vergangenen Donnerstag auf diesen Montag vertagt worden. Für die Dauer des Schlichtungsverfahrens soll keine Kaiser's-Tengelmann-Filiale an Dritte verkauft werden.