Japan:Ein bisschen degradiert

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Bei Skandalen reichen Verbeugungen nicht mehr , um den Pfusch wieder gutzumachen. Inzwischen werden Manager in Japan bestraft. Das hat auch mit dem Ansehen der Industrie zu tun und dem Verlust des Vertrauens in heimische Produkte.

Von Christoph Neidhart, Tokio

Kobe Steel, Mitsubishi Materials und nun Toray: Binnen weniger Wochen mussten drei japanische Industriekonzerne zugeben, dass sie Qualitätskontrollen fälschten und ihren Kunden wissentlich minderwertige Ware lieferten. Am Freitag entschuldigten sich die Präsidenten der Tochterfirmen von Mitsubishi Materials und Toray mit den üblichen tiefen Verbeugungen. Bisher genügte das in Japan, um Skandale aus der Welt zu schaffen. Dieses Mal nicht. Hiroaki Murata, der Chef der Firma Mitsubishi Cable, und Nobuhiro Suzuki von Toray Hybrid Control wurden zum Rücktritt gezwungen. Sie sind die Ersten, für welche die aufgeflogenen Fälle verfälschter Qualität persönliche Konsequenzen hat. Allerdings wird Murata, obwohl er zuließ, dass die Mangelware noch sieben Monate ausgeliefert wurde, nur ein bisschen degradiert.

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