Immobilien:Rekordjahr für Hausbesitzer

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Immobilien für 240 Milliarden Euro wurden vergangenes Jahr in Deutschland verkauft - mehr als je zuvor. Und auch die Mieten sind deutlich gestiegen.

Von Benedikt Müller, München

6,54 Euro pro Monat. So viel kostet es im Durchschnitt, einen Quadratmeter Wohnraum in Deutschland zu mieten. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr, berichtet die Beratungsfirma F+B. Sie wertet jährlich die amtlichen Mietspiegel von knapp 350 Städten aus. Demnach zogen die Mieten in Bayern und Baden-Württemberg besonders stark an, im Schnitt um 2,7 Prozent. Schwächer fiel der Anstieg in Ostdeutschland aus, mit 1,2 Prozent.

Vor allem in den Großstädten ziehen die teuren Wohnungsangebote der vergangenen Jahre den Mietspiegel Stück für Stück nach oben. Am teuersten lebt es sich in München mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 11,18 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Stuttgart mit 9,76 Euro und Düsseldorf mit 8,26 Euro, berichtet F+B.

Diese ortsüblichen Mieten beschreiben, wie viel Einheimische im Durchschnitt für ihre Wohnung bezahlen, gemessen an Neuverträgen und Mieterhöhungen der vergangenen vier Jahre. Wer dagegen neu in eine Stadt zieht, findet auf dem öffentlichen Markt oft deutlich teurere Angebote.

Die Mieten steigen, weil mehr Menschen in die Großstädte ziehen, als dort neue Wohnungen gebaut werden. So ist etwa in Düsseldorf im Jahr 2015 die Zahl der Einwohner um gut 8700 gestiegen. Gleichzeitig wurden in der Stadt aber nur gut 1100 neue Wohnungen fertig. Zudem werden Immobilien in den Ballungsräumen zu immer höheren Preisen verkauft.

Der Immobilienverband Deutschland (IVD) berichtet, dass im Jahr 2016 bundesweit Immobilien im Wert von 240 Milliarden Euro den Besitzer gewechselt haben - so viel wie nie zuvor. "Die deutschen Immobilienmärkte sind im In- und Ausland nach wie vor sehr attraktiv", sagt Präsident Jürgen Michael Schick. Der IVD hat die Zahl aus dem Aufkommen der Grunderwerbsteuer hochgerechnet: Laut dem Bundesfinanzministerium haben die Länder im vergangenen Jahr 12,4 Milliarden Euro Grunderwerbsteuer eingenommen, doppelt so viel wie noch 2010.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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