Ikea will Elektrogeräte in Möbel bauen:Spiel's noch einmal, Billy!

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Krieg dem Kabelsalat: Ikea will Möbel mit integrierten Elektrogeräten verkaufen und kooperiert dafür mit einem chinesischen Elektrokonzern. Fernseher, Musikanlagen und DVD-Spieler sollen künftig bei Regalen und Schränken gleich miteingebaut sein.

Ikea-Möbel machten bisher nur beim Aufbau Scherereien. Danach blieben sie angenehm stumm. Das soll sich jetzt ändern. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters will Ikea künftig Möbel mit integrierten Elektrogeräten anbieten.

Die Möbel mit eingebauten Fernsehern, CD-, DVD- und Bluray-Spielern sowie drahtlosen Musikanlagen sollten das Problem des Kabelsalats im Wohnzimmer lösen, erklärt Ikea. Der weltgrößte Möbelhersteller kündigt an, dafür in Kooperation mit dem chinesischen Elektronikkonzern TCL Multimedia eigens Produkte zu entwickeln.

Die neue Produktserie soll ab Sommer 2012 in ausgewählten Einrichtungshäusern in Schweden, Polen, Frankreich, Italien und Deutschland erhältlich sein. Hierzulande wird das Sortiment vorerst nur in zwei Märkten in Berlin verkauft. Im Frühjahr 2013 will Ikea dann sämtliche Einrichtungshäuser in Frankreich, Italien, Schweden, Polen, Dänemark, Spanien, Norwegen und Portugal beliefern.

"Das ist ein großer Schritt für uns. Wir werden ein Angebot haben, das einmalig auf dem Markt ist", kündigte Manager Magnus Bondesson an. Eine Kombination mit integriertem Fernseher und Soundsystem sei beispielsweise ab 899 Euro erhältlich, heißt es in einer Pressemitteilung.

Einfache Billy-Regale reichen vielen nicht mehr, behauptet Oncu: "Wir hatten ganz klare Signale von den Kunden, dass diese das Bedürfnis nach einer einfachen Lösung für die Verbindung von Möbeln und Elektronik haben." Von dem Erfolg der Produktserie sei man überzeugt. Zu Umsatzerwartungen und Kosten für die neue Serie äußerte sich Ikea allerdings nicht.

Die Kooperation mit den Chinesen ist nicht der erste Schritt über die Möbelbranche hinaus: Seit Jahren verkauft Ikea Haushaltsgeräte, die das Unternehmen zusammen mit Whirlpool und Electrolux entwickelt.

Ikea konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf etwa 25 Milliarden Euro steigern, der Nettogewinn lag bei fast drei Milliarden Euro.

© Süddeutsche.de/Reuters/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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