Hohe Spritpreise:US-Verbraucher setzen auf deutsche Autos

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Alarmstufe Rot für die amerikanischen Autokonzerne: Im August brach ihr Absatz auf dem US-Markt dramatisch ein. Erfolgreicher waren die deutschen Hersteller.

Krisenstimmung bei den amerikanischen Autoherstellern. Ausgerechnet auf dem hart umkämpften Heimatmarkt ist ihr Absatz im August dramatisch eingebrochen. Wegen den hohen Spritpreisen mieden die US-Verbraucher die Autos von Chrysler und Co. Die Verkäufe von Ford auf dem amerikanischen Markt brachen mit einem Minus von 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat regelrecht ein. Nicht viel besser traf es General Motors - das Unternehmen setzte 20,3 Prozent weniger ab als im August 2007.

Ford-Händler im US-Bundesstaat Wisconsin: Dramatischer Absatzeinbruch. (Foto: Foto: AFP)

Auch bei Ford ist das Wehklagen groß. Der Konzern leidet besonders darunter, dass die Trucks zu regelrechten Ladenhütern werden. In diesem Geschäft musste das Unternehmen einen Rückgang um mehr als 32 Prozent hinnehmen.

Und dass sich die Lage bessern wird, glauben derzeit nicht einmal Optimisten. Für den Rest des Jahres machte sich Ford wenig Hoffnung und erklärte, man rechne nicht damit, dass die kommenden Monate erfolgreicher verlaufen würden. In der zweiten Jahreshälfte will der Konzern rund 50.000 Fahrzeuge weniger herstellen als ursprünglich geplant.

Einziger Lichtblick für den Konkurrenten General Motors: Trotz des heftigen Rückgangs im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte das Unternehmen den Absatz von Juli auf August steigern. Allerdings war der Juli der bisher schwächste Monat für den US-Automarkt seit 16 Jahren.

Spritsparende Autos gefragt

Profiteure der Krise sind ausgerechnet die deutschen Hersteller. Sie konnten ihren Marktanteil in den USA sogar auf 6,4 Prozent steigern. Als Einzige setzten sie mehr Fahrzeuge ab und legten im Verkauf um ein Prozent zu. Auch im August konnten die deutschen Autobauer ihren Absatz nahezu stabil halten und mussten nur einen leichten Rückgang von zwei Prozent hinnehmen.

Auch Branchenprimus Toyota musste einen Rückgang von 3,4 Prozent hinnehmen, bei den großen Trucks waren es sogar 17,6 Prozent. Erfolgreicher dagegen lief der Verkauf des spritsparenden Kleinwagens Yaris, der um mehr als 20 Prozent zulegte.

Etwas besser lief es für Nissan. Der Autobauer konnte zwar insgesamt 0,8 Prozent weniger Fahrzeuge absetzen als im Vorjahresmonat, legte aber bei den Trucks um 34,8 Prozent zu.

© sueddeutsche.de/AP/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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