Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg:Wowereit stellt Eröffnungstermin im März 2013 infrage

Lesezeit: 1 min

Erste Zweifel am neuen Eröffnungstermin des umstrittenen Hauptstadtflughafens gab es bereits. Doch nun äußert auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit Bedenken. Er will dem neuen Technikchef Zeit geben, die Entscheidung über den Termin zu überdenken. Denn jede weitere Absage, so Wowereit, wäre "fatal".

Schon wieder ist alles offen im Fall des Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg: Die Entscheidung über den Eröffnungstermin und die Eröffnung selbst verzögern sich möglicherweise erneut.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa, der neue Technikchef Horst Amann überprüfe derzeit, ob der angepeilte Eröffnungstermin am 17. März 2013 haltbar sei. "Wir werden sehen, ob er zur Aufsichtsratssitzung am 16. August in der Lage ist, dies abschließend zu sagen oder ob er länger Zeit braucht. Das kann ich heute noch nicht einschätzen.", sagte Wowereit. Amann tritt heute offiziell seinen Dienst an.

"Absolut ambitioniert"

Ursprünglich sollte nach der Aufsichtsratssitzung feststehen, ob der anvisierte Eröffnungstermin eingehalten werden kann. "Falls Herr Amann uns erklären sollte, dass er das Mitte August nicht verlässlich sagen kann, sondern zur Prüfung noch etwas mehr Zeit braucht, wird er sie sicherlich bekommen", sagte Wowereit. "Wir sind hier gut beraten, keinen Druck zu machen. Es ist klar, dass ein hoher Verlässlichkeitsgrad da sein muss. Es darf nie wieder zu einer Situation kommen, dass man vier Wochen vor Eröffnung sagen muss, es klappt wieder nicht", sagte Wowereit. "Das wäre fatal."

Ein neuer Eröffnungstermin sei keine politische Entscheidung, sagte Wowereit, sondern werde von den Bauabläufen bestimmt. Obwohl erste Tests der Entrauchungsanlage positiv ausfielen, seien noch nicht automatisch alle Probleme gelöst. Die Abnahme des Brandschutzes, der ursprünglich zur verzögerten Eröffnung geführt hatte, sei frühestens im Dezember zu erwarten.

Ähnlich äußerte sich auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). "Wenn nicht wirklich absolut sichergestellt ist, dass alles so fertig ist, dass eine reibungslose Inbetriebnahme stattfindet, dann sollte man sich diesen Termin noch gründlich überlegen", sagte er im ARD-"Morgenmagazin".

Der neue Technikchef Amann ist der ehemalige Chefplaner der Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport. Er löst Manfred Körtgen ab, der nach dem Skandal um die Verzögerungen am Hauptstadtflughafen seine Arbeit dort beendete. Amann hat die politisch umstrittene neue Landebahn Nordwest in Frankfurt errichtet. Den Zeitplan für den Hauptstadtflughafen nannte er vor kurzem "absolut ambitioniert".

© Süddeutsche.de/dpa/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: