Hamburg:Konfettiregen für den König der Weltmeere

(Foto: Markus Scholz/dpa)

Die "MSC Zoe" mag das größte Containerschiff weltweit sein - eng ist es auf ihr trotzdem.

Von Angelika Slavik

Natürlich könnte man jetzt fragen, wie es denn auf einem Schiff, das weltweit das größte seiner Art ist, so verdammt eng sein kann. Aber hier gilt nun mal: Jeder Zentimeter kostet Geld. Deshalb muss man nicht nur sehr viele, sondern auch sehr, sehr schmale Treppen hinaufklettern, um die Brücke der MSC Zoe zu erreichen. Wer allerdings mal oben ist, darf sich fühlen wie der König der Weltmeere: Denn die MSC Zoe ist das größte Containerschiff der Welt. Genau 19 244 Standardcontainer passen darauf, kein anderer Frachter schafft derzeit mehr. Dementsprechend kommt die MSC Zoe nicht gerade zierlich daher: Mit 395 Metern ist das Riesenschiff länger als der Berliner Fernsehturm hoch. Mit einer Breite von 59 Metern braucht sie die Fahrrinne der Elbe zudem praktisch für sich allein. Im Januar erst war die CSCL Globe als größtes Containerschiff begrüßt worden, die diesen Titel nun ziemlich schnell wieder verloren hat.

Am Sonntag wurde die MSC Zoe nun im Hamburger Hafen offiziell getauft - mit Konfettiregen, Harfenmusik und einer riesigen Champagnerflasche, die plangemäß am Bug zerbarst. Benannt wurde das Schiff nach der vierjährigen Enkelin des Reedereibesitzers Gianluigi Aponte, die auch pflichtschuldig die Schiffsglocke einweihte. Ja Himmel, jede Familie hat ihre eigenen Traditionen! Andere Kinder kriegen vom Opa am Sonntag ein Eis. Bei Apontes jedenfalls werden die Schiffe schon seit der Unternehmensgründung 1970 nach Familienmitgliedern benannt. Das könnte allerdings bald ein Ende haben: MSC, heute eine der weltweit größten Reedereien, hat derzeit mehr Schiffe bestellt als noch Kinder zur Verfügung stehen.

© SZ vom 03.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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