Google:Bei Google sollten auch deutsche Fahnder einrücken

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Google verschiebt Milliarden an Steuern ins Ausland. Frankreich tut nun was.

(Foto: AP)

Der US-Konzern verschiebt Milliarden in die Karibik. Frankreich wehrt sich jetzt. Das könnten die deutschen Steuerprüfer auch mal tun.

Kommentar von Bastian Brinkmann

Die Suche nach Tipps für die Steuererklärung ist bei Google im Mai immer besonders beliebt. Und da kennt Google sich bestens aus. Der US-Konzern ist ein bekannter Steuervermeider, er verschiebt Milliarden in die Karibik. Frankreich wehrt sich jetzt, die Pariser Filiale des Unternehmens wurde durchsucht. Der Staat fordert 1,6 Milliarden Euro an Steuernachzahlungen. Google steht im Verdacht, Geschäfte in Frankreich abzuwickeln, aber offiziell in Irland zu verbuchen.

In Deutschland arbeitet Google wie in Frankreich, hier hat die US-Firma ihren Sitz in Hamburg. Will nun zum Beispiel ein deutscher Fensterputzer neue Kunden erreichen, kann er bei Google Werbeplatz kaufen, der Menschen gezeigt wird, welche nach "Putzfrau" suchen. Doch selbst wenn dieser Fensterputzer ebenfalls aus Hamburg kommt, schließt er den Vertrag mit der irischen Google-Tochter ab, nicht mit der Google Germany GmbH. Diese nennt als Geschäftszweck nur "die Vermittlung des Verkaufs von Online-Werbung".

Google argumentiert, die nationalen Gesellschaften würden den irischen Kollegen nur ein bisschen helfen. Das Finanzamt bekommt also nichts ab. Die französischen Ermittler haben viele Unterlagen mitgenommen. Sie könnten zeigen, dass die Pariser Mitarbeiter wichtiger für Google sind, als der Konzern zugibt. Das könnten sich die Beamten in Hamburg auch mal anschauen.

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