Gewinn- und Kundenzuwachs:Commerzbank im Glück

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  • Commerzbank legt - auf niedrigem Niveau - ordentlich zu. Außerdem konnte das Institut neue Kunden gewinnen.
  • Die interne Bad Bank macht dem Konzern weiterhin zu schaffen.
  • Die Bank muss mit den US-Behörden einen Streit wegen Verstößen gegen Iran-Sanktionen beilegen - das kostet Geld.

Gewinn wächst

Der teure Umbau zahlt sich für die Commerzbank offenbar zunehmend aus. Im dritten Quartal erwirtschaftete das Institut unter dem Strich einen Gewinn von 225 Millionen Euro. Vor Steuern verdiente die Commerzbank im gewöhnlichen Geschäft dabei 343 Millionen Euro - gut dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Dabei reichte das Geldhaus neun Prozent mehr Kredite an die Privat- und Firmenkunden aus als ein Jahr zuvor. Zugleich schrumpfte die Risikovorsorge für mögliche faule Kredite um fast ein Drittel auf 341 Millionen Euro. Vorstandschef Martin Blessing wertete die Zahlen als Beleg für den Erfolg der Strategie des Managements: "Wir haben im dritten Quartal die gute Entwicklung des ersten Halbjahres fortgesetzt. Das Wachstum in der Kernbank zeigt: Unser Produkt- und Leistungsangebot kommt bei unseren Kunden gut an."

Zahlreiche neue Kunden

Das lange schwache Privatkundengeschäft entwickelt sich den Zahlen zufolge gut: Im dritten Quartal gewann das Institut unter dem Strich 77 000 Kunden hinzu. Seit Jahresbeginn sind es 215 000 neue Kunden. Die Bank hatte sich vor rund zwei Jahren zum Ziel gesetzt, bis Ende 2016 eine Million neue Kunden zu gewinnen. Fast die Hälfte davon ist erreicht. Insgesamt hat die Bank inzwischen 11,5 Millionen Privatkunden.

Bad Bank belastet

Die interne Bad Bank wies im dritten Quartal einen Verlust von 250 (Vorjahresquartal: 272) Millionen Euro aus. In der Bad Bank hat das Geldhaus Staatsanleihen, Schiffsfinanzierungen und Gewerbeimmobilienkredite gebündelt, die sie so schnell wie möglich loswerden möchte. Der Bestand ging von Ende Juni bis Ende September um gut vier Milliarden auf 88 Milliarden Euro zurück. Dies half der Bank bei den sogenannten Kapitalpuffern: Die harte Kernkapitalquote unter Einbeziehung aller derzeit bekannten neuen Regeln stieg seit Ende Juni um 0,2 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent. Langfristig strebt die Bank eine Quote von mehr als zehn Prozent an. Ende September hatte die Commerzbank noch knapp 52 300 Mitarbeiter, etwa 1400 weniger als ein Jahr zuvor.

Streit mit US-Behörden

Allerdings könnte auf die Bank noch eine Millionstrafe zukommen. Sie soll in den USA gegen Iran-Sanktionen verstoßen haben. "Unter Berücksichtigung dieser Verfahren kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Bank sich hier gegen Zahlung eines nicht unerheblichen Geldbetrags vergleichen wird", hieß es im Quartalsbericht.

© SZ.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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