General-Motors-Tochter:Ehemaliger VW-Manager Neumann wird neuer Opel-Chef

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Soll Opel aus der Krise führen: Der ehemalige VW-Manager Karl-Thomas Neumann.

(Foto: dapd)

Der Autohersteller Opel bekommt zum 1. März einen neuen Chef: Die Ex-VW Manager Karl-Thomas Neumann soll das Unternehmen aus der Krise führen.

Ein neues Gesicht an der Spitze des Autoherstellers Opel: Der frühere VW-Manager Karl-Thomas Neumann übernimmt zum 1. März den Vorstandsvorsitz bei der kriselnden Firma. Der Opel-Aufsichtsrat hat den 51-Jährigen am Donnerstag berufen, wie das Unternehmen am Firmensitz in Rüsselsheim mitteilte. Zudem werde Neumann auch in den Vorstand des Opel-Mutterkonzerns General Motors aufrücken.

Neumann hatte im vergangenen Sommer seinen Posten als China-Chef bei Volkswagen verloren. Bei Opel tritt er die Nachfolge des bisherigen Übergangschefs Thomas Sedran an, der Strategievorstand bleibt.

Neumann habe "intensive Kenntnisse der Automobilindustrie", sagte Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky. Der Manager habe in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er Unternehmen wieder profitabel machen könne. GM-Konzernchef Dan Akerson sagte, die Ernennung Neumann stelle sicher,"dass wir mit dem bestmöglichen Führungsteam unseren Weg zu Profitabilität und Wachstum in Europa fortsetzen".

Interaktive Grafik: Opel in Europa

Opel-Werke in Europa

Neumann selbst erklärte, er wisse, "dass es eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird", Opel zu führen. Er sei jedoch davon überzeugt, dass er mit Opel die Wende schaffen werde.

Opel belasten - wie andere Autohersteller in Europa auch - überschüssige Produktionskapazitäten. Auf Neumann warten schwierge Aufgaben: Er soll den Autohersteller, der seit Jahren Verluste schreibt und massiv unter der aktuellen Absatzkrise in Europa leidet, bis zur Mitte des Jahrzehnts wieder in die Gewinnzone führen.

Für 2013 erwartet das Management kein Ende der Krise. "Es ist nicht nur unrealistisch, sondern auch illusorisch zu glauben, dass sich der Markt rasch erholt und uns aus dieser Situation hilft", schrieb Aufsichtsratschef Steve Girsky kürzlich in einem Brief an die Mitarbeiter. Deshalb verhandeln Geschäftsführung und Arbeitnehmer seit Monaten über weitere Sparmaßnahmen. Das Traditionsunternehmen will deshalb spätestens 2016 sein Werk am Standort Bochum schließen. Bis zu Neumanns Amtsantritt soll ein Ergebnis vorliegen - auch damit der neue Hoffnungsträger nicht gleich mit unliebsamen Maßnahmen starten muss.

In den vergangenen Jahren haben sich viele Manager an der Opel-Rettung versucht: Neumann ist der sechste Mann in der Chefposition seit Anfang 2009.

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