Geldanlage:ETF-Kauf Schritt für Schritt

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Was genau sollten Anleger beachten, wenn sie auf Indexfonds setzen wollen? Die wichtigsten Antworten.

Von Jan Willmroth

Der Boom der Indexfonds hat für Privatanleger einen großen Vorteil: Sie können mit den Produkten von der Kapitalmarktentwicklung profitieren, ohne allzu große Risiken einzugehen, denn für eine Abneigung gegen den Kauf einzelner Aktien gibt es gute Gründe. Es ist unwahrscheinlich, genau die Unternehmen zu finden, von deren Entwicklung man mehr profitiert als von der Entwicklung des gesamten Marktes. Die wichtigsten Schritte zum ETF-Kauf:

Ein Depot eröffnen

Bei der eigenen Hausbank müssen Kunden mehrfach nachhaken und zeigen, dass sie informiert sind, bis ihnen jemand ETFs anbietet. Mit wenig Aufwand lässt sich aber ein kostenloses Depot bei einer Direktbank oder einem Online-Broker einrichten, wo Anleger Indexfonds einfach ohne Ausgabeaufschlag über die Börse kaufen können. Gute Angebote bieten reine Direktbanken wie der Consorsbank oder die Ing-Diba oder Broker wie Onvista oder Flatex. Wer seiner Hausbank nicht den Rücken kehren möchte, kann sich bei der Direktbank-Sparte derselben umschauen. Das Vorgehen ist überall das gleiche: Formular zur Depoteröffnung herunterladen, ausfüllen, abschicken, die restlichen Formalia erledigen - und es kann losgehen.

Die richtige Basis wählen

Als Grundlage empfehlen Finanzexperten regelmäßig breite Indizes. Nicht nur bei der Zeitschrift Finanztest und den Verbraucherzentralen gehören zu den Favoriten Indexfonds auf den MSCI-World-Index, der den weltweiten Aktienmarkt nachzeichnet, allerdings mit überproportionalem Anteil von Aktien aus Industrieländern. Mit ETFs lässt sich auch recht einfach auf spezielle Themen setzen: Auf bestimmte Weltregionen, von deren Entwicklung man sich viel erhofft, Renten-ETFs, die Anleihemärkte nachbilden, oder auf bestimmte Segmente wie Dividendenaktien oder Titel kleiner Unternehmen. Anleger sollten dann stets darauf achten, dass es sich um einen etablierten Index handelt. Generell gilt: Je spezieller, desto riskanter und desto weniger zum Vorsorge-Sparen geeignet.

Die Kosten im Blick haben

Grundsätzlich sind ETFs im Vergleich zu anderen Fonds günstig. Anleger müssen lediglich mit jährlichen Kosten zwischen 0,05 und 0,5 Prozent der Anlagesumme rechnen. Beim Kauf über die Börse fallen zusätzlich nur noch Handels- und Börsengebühren an, die bei größeren Summen jedoch nicht so sehr ins Gewicht fallen. Gerade in diesen Kosten unterscheiden sich die Depots bei Direktbanken und Brokern jedoch teils erheblich.

Einen Sparplan erwägen

Anstatt mit einem Mal eine große Summe anzulegen, können Anleger periodisch festgelegte Summen investieren. So vermeiden sie das Risiko, einen schlechten Zeitpunkt zu erwischen, und gleichen Marktschwankungen aus. Das ist auch die richtige Wahl für Kleinsparer und zumeist sehr flexibel. Bei Direktbanken und Brokern lassen sich Sparpläne einfach einrichten, nur sollten Anleger dann umso genauer auf die Kosten achten. Einen Blick sind zudem moderne Sparplan-Angebote von Fintech-Unternehmen wert.

© SZ vom 16.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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