Fünf-Millionen-Dollar-Wette mit Comedian:Donald Trump weist seine Abstammung vom Menschen nach

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Donald Trumps Geburtsurkunde, wie sie auf tmz.com veröffentlicht wurde. (Foto: N/A)

Fünf Millionen Dollar zu spenden, versprach ein US-Satiriker Donald Trump - wenn dieser beweist, dass sein Vater kein Orang-Utan ist. Der Immobilienmagnat nahm ihn beim Wort.

Die Zweifler sind eines Besseren belehrt worden. Donald Trump stammt nur von Menschen ab. Der New Yorker Milliardär hat seine Geburtsurkunde vorgelegt. Sie beweise, so schreibt Trump mehreren US-Medien zufolge in einem Brief, dass er "der Sohn von Fred Trump, nicht von einem Orang-Utan ist". Mit diesem offiziellen Dokument will der Immobilien-Tycoon eine Fünf-Millionen-Dollar-Wette gewinnen.

Der 66-Jährige ist konservativ, er polarisiert, er ist ein Großmaul. Auf dem rechten US-Sender Fox News attackiert er regelmäßig das liberale Amerika, gegen Barack Obama wollte er vergangenes Jahr sogar zwischenzeitlich als Präsidentschaftskandidat antreten. Immer wieder hat er öffentlich angezweifelt, dass Obama in den USA geboren wurde - was Voraussetzung für eine Präsidentschaft ist.

Trumps Nemesis heißt Bill Maher. Der linke Comedian ist ebenfalls dafür berüchtigt, Narzissmus über Geschmack zu stellen, wenn er seine Gegner attackiert. Nachdem Trump ihm partout kein Interview geben wollte, griff Maher ihn mit seinen eigenen Waffen an. Der Unternehmer sei der Sohn einer menschlichen Frau und eines Orang-Utans, sagte Maher in der Tonight Show - ein Verweis auf Trumps auffällige rotblonde Tolle, die neben Aufschneiden und Ehen mit Models sein Markenzeichen ist. Er werde fünf Millionen Dollar spenden, wenn der Immobilienmagnat beweise, dass er nicht von diesem Affen abstamme. Trump dürfe sich sogar aussuchen, wohin das Geld ginge, sagte Maher: "Vielleicht an den Haarklub für Männer?"

Trump hatte im Wahlkampf die Steilvorlage für den Witz geliefert

Auch wenn es diesmal gar nicht sein eigenes ist: Wenn es ums Geld geht, geht Trump immer in die Offensive. Er habe das Angebot akzeptiert, sagte er, und den Beweis seiner menschlichen Abstammung bereits angetreten. Maher - der wohl kaum davon ausging, dass Trump ihn beim Wort nahm - zahle nun aber nicht.

Deshalb klagt Trump nun die Summe vor einem kalifornischen Gericht ein, schreibt das Portal tmz.com. Das Klatschportal hat die angebliche Klageschrift online gestellt ( PDF). Er sei der Wohltätigkeit verpflichtet, verkündete Trump auf Twitter:

Aber hat Maher nicht nur einen Witz gemacht? "Das glaube ich nicht. Er war nervös", sagte Trump der Sendung Fox&Friends.

Trump selbst hatte für Mahers Witz das Original geliefert. Im vorvergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf hatte er Barack Obama unterstellt, kein "echter Amerikaner" zu sein und ihm fünf Millionen Dollar für wohltätige Zwecke angeboten, sollte dieser als Gegenbeweis Dokumente wie seine Geburtsurkunde vorlegen.

Sein Vater war ein Mensch: Donald Trump (Foto: AFP)

Trump hatte damit die sogenannte Birther-Bewegung unterstützt, die versucht, den Präsidenten - alle Fakten ignorierend - als Ausländer zu porträtieren und so seinen Anspruch auf das Präsidentenamt zu untergraben. Kritiker werfen ihr Rassismus gegen den ersten schwarzen Präsidenten vor. Mit einer Großzügigkeit, die wohl nur Milliardären eigen ist, hatte Trump damals angekündigt, den Millionen-Scheck binnen einer Stunde ausstellen zu wollen.

Auch Maher twitterte übrigens, nachdem Trumps Klage bekannt wurde:

Linktipp: Maher ist nicht der Erste, mit dem sich Trump befehdet. Die Bloggerin Hilary Sargent hat seine Feindschaften grafisch aufbereitet.

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