Fondsanalyse:Lieber alt als jung

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Erfahrung spielt bei der Vermögensverwaltung eine Rolle. Je länger ein Fonds am Markt ist, desto höher sind die Chancen.

Von Markus Zydra

Erfahrung spielt auch bei der Vermögensverwaltung eine Rolle. Je länger ein Fondsmanager mit seinem Produkt im Geschäft ist, je stabiler seine Erträge sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Fonds auch in Zukunft ordentliche Investitionen tätigt. Das belegt eine aktuelle Studie der Fondsgesellschaft Lupus alpha zu deutschen "Absolute Return"-Fonds, die auf Basis der Daten des Fondsanalysehauses Lipper angefertigt wurde.

"Absolute Return"-Fonds versprechen auch in schlechten Börsenzeiten ein Plus. Das klappt nicht immer, doch über die vergangenen fünf Jahre hinweg wiesen immerhin 81 Prozent der deutschen Produkte eine positive Rendite aus. Auf 3,4 Prozent per annum kamen sie im Schnitt zwischen Juli 2010 und Juni 2015, so das Ergebnis der Untersuchung.

Im ersten Halbjahr 2015 kam es allerdings zu einem deutlichen Anstieg der Maximalverluste. Der durchschnittliche Verlust der "Absolute Return"-Fonds lag bei einem Minus von 5,57 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 lag das Minus bei 3,37 Prozent. Dabei wiesen Fonds, die mindestens fünf Jahre am Markt waren, mit 4,06 Prozent geringere Maximalverluste aus als Fonds mit einer kürzeren Geschichte. "Absolute Return"-Fonds mit einer drei- bis fünfjährigen Historie verzeichneten demnach einen Verlust von 5,32 Prozent, während die jüngeren Fonds mit 7,21 Prozent den höchsten Maximalverlust verkraften mussten.

"Entscheidend für den Anlageerfolg ist die Erfahrung im Risikomanagement. Aktives Management der Verlustrisiken ist für die nachhaltige Werterhaltung und die langfristige Wertvermehrung eine Schlüsseldisziplin des Managements", sagt Ralf Lochmüller, Managing Partner und Sprecher von Lupus alpha.

Die Strategie der "Absolute Return"-Fonds setzt auf Derivate. Mit diesen Wertpapieren kann man sich absichern und auf fallende Kurse wetten. Das Anlagevolumen dieser Produkte ist in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 von 153,1 Milliarden Euro auf 187,7 Milliarden Euro kräftig angestiegen. Demgegenüber habe sich die Produktanzahl von 519 auf 529 Strategien nur geringfügig erhöht. Zugenommen hätten vor allem Hedgefonds-ähnliche Strategien. Der Kapitalmarkt verlange diese alternativen Anlagestrategien. Investoren würden diesen spezialisierten Anlagekonzepten viel Bedeutung beimessen, um das Risiko zu streuen.

© SZ vom 07.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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