Flughäfen Hamburg und Düsseldorf:Sicherheitspersonal streikt für höheren Lohn

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Hunderte annulierte Flüge und stundenlanges Warten: An den Airports in Düsseldorf und Hamburg streikt an diesem Donnerstag das Sicherheitspersonal. Fluggäste müssen Geduld mitbringen. Am Nachmittag entscheidet dann die Gewerkschaft Verdi, ob der Ausstand noch länger anhält.

An den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg wird an diesem Donnerstag wieder gestreikt. Das Sicherheitspersonal in Düsseldorf werde mit Beginn der Morgenschicht um 4 Uhr die Arbeit niederlegen, kündigte ein Verdi-Sprecher an. Die Gewerkschaft will für Wach- und Sicherheitspersonal höhere Löhne durchsetzen. Die Arbeitgeber hätten die Karnevalstage verstreichen lassen und die Chance vertan, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sagte der Sprecher.

In der vergangenen Woche war ein Sondierungsgespräch der Tarifparteien ergebnislos abgebrochen worden. Die Fronten sind verhärtet. Die Beschäftigten hätten "momentan keine andere Wahl als zu streiken", so der Sprecher. In Hamburg will das Sicherheitspersonal ganztätig in den Streik treten.

Verdi und der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) verhandeln in Hamburg und in Nordrhein-Westfalen über Lohn und in Berlin bundesweit über einen Manteltarifvertrag. Mit einem Streik hatten die Beschäftigten der privaten Sicherheitsfirmen am 18. Januar den Flugbetrieb am Hamburger Flughafen weitgehend lahmgelegt.

Ein zweitägiger Ausstand an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn war vor zwei Wochen erst kurz vor Beginn angekündigt worden. Das Personal an den Sicherheitsschleusen streikte. Hunderte Flüge waren ausgefallen, Zehntausende Fluggäste betroffen. Auch am atomaren Zwischenlager in Ahaus hatte Verdi zu Streiks aufgerufen. Während der Karnevalszeit hatte die Gewerkschaft dann auf weitere Streiks verzichtet.

Vor einer Woche hatte ein Sondierungsgespräch der Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen nicht zu einem Ergebnis geführt und war abgebrochen worden. In dem Bundesland hat die Sicherheitsbranche 34.000 Beschäftigte. Die Gewerkschaft fordert hier Lohnerhöhungen von etwa 30 Prozent. Nach Gewerkschaftsangaben befinden sich 70 bis 80 Prozent der Beschäftigten in der untersten Lohngruppe mit einem Brutto-Stundenlohn von 8,23 Euro. An den Flughäfen liege der Stundenlohn des Sicherheitspersonals bei 12,36 Euro.

Am Hamburger Flughafen hatten die Arbeitgeber den 600 Beschäftigten zuletzt einen Stundenlohn von 12,75 Euro angeboten. Verdi fordert 14,50 Euro. Die Arbeitgeberseite soll am Donnerstag bis 14 Uhr ein neues Angebot vorlegen. Andernfalls werde Verdi über weitere Streiks entscheiden.

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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