Energiepolitik:Gasstreit zwischen Kiew und Moskau spitzt sich zu

Russland will die Verträge mit dem ukrainischen Staatskonzern Naftogaz beenden. Dies könnte Sorgen in der EU auslösen, denn die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Erdgas nach Westeuropa.

Im Gasstreit steuern die Ukraine und Russland auf einen kompletten Abbruch ihrer Lieferbeziehungen zu. Der russische Energiekonzern Gazprom kündigte am Wochenende Agenturen zufolge in Moskau an, er habe bereits begonnen, eine Auflösung der Verträge mit dem ukrainischen Staatskonzern Naftogaz vorzubereiten. Dies könnte vor allem Sorgen in der EU auslösen, denn die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Erdgas nach Westeuropa.

Die Ukraine wollte im März erstmals seit zwei Jahren wieder Gas aus Russland zum Eigenverbrauch kaufen. Der Staatskonzern Gazprom verweigerte die Lieferung und überwies eine ukrainische Vorauszahlung zurück. Es fehlten die nötigen Zusatzverträge, argumentierte Gazprom.

Der Streit kommt kurz nach der Entscheidung eines Schiedsgerichts in Stockholm. Dieses hatte Gazprom zur Zahlung von umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro an Naftogaz verpflichtet. Russland habe weniger Gas durch das Nachbarland geleitet als vereinbart. Der Ukraine gab das Gericht auf, 2018 mindestens fünf Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas zu kaufen. Gazprom sieht sich vom Gericht übervorteilt.

© SZ vom 05.03.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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