Einzelhandel:Plastikhalme verschwinden

Trinkhalme, Wegwerfgeschirr und Ohrstäbchen aus Plastik werden in vielen Supermärkten bald verschwinden.

Einige deutsche Händler wollen Trinkhalme, Wegwerfgeschirr und Ohrenstäbchen aus Plastik bald aus der Regalen nehmen. Die EU-Kommission hat ein Verbot bereits angekündigt. Die Rewe-Gruppe mit den Töchtern Penny und Toom will die Artikel bereits Anfang nächsten Jahres aus den Geschäften verbannen, Lidl und Kaufland folgen nach eigenen Angaben bis Ende 2019. Die Unternehmen der Schwarz-Gruppe wollen zudem bis 2025 den Kunststoffverbrauch um mindestens 20 Prozent reduzieren. Außerdem sollen nur noch Verpackungen genutzt werden, die zu 100 Prozent recyclingfähig sind. Zugleich ist geplant, das gesamte Sortiment an Kunststoff-Artikeln zu reduzieren.

Die EU-Kommission hatte Anfang des Jahres ihre Strategie gegen Plastikmüll vorgestellt. Sie sieht unter anderem vor, einige Wegwerfartikel zum Schutz der Meere zu verbieten. Ziel ist es, den Einwegmüll im Meer bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren. Den Plänen müssen aber erst noch EU-Parlament und die Mitgliedsländer zustimmen. Auch über eine Plastiksteuer wird immer wieder diskutiert.

Der deutsche Handel bemüht sich, das Problem zu entschärfen. Gratis-Plastiktüten sind aus dem Einzelhandel bereits weitgehend verschwunden - der Tüten-Verbrauch geht seit Jahren deutlich zurück. Lidl etwa hat berechnet, dass durch die Abkehr von der Standardplastiktüte, auf die der Händler seit 2017 verzichtet, jährlich 3500 Tonnen Kunststoff vermieden werden. Greenpeace fordert weitere Schritte, Unternehmen müssten sich klare Recyclingziele setzen, um ihr Sortiment frei von Einwegplastik zu halten.

© SZ vom 05.07.2018 / slb/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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