Einigung im Tarifkonflikt:Metaller erhalten 3,4 Prozent mehr Lohn

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  • Die Verhandlungspartner im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben eine Einigung erzielt.
  • Die Beschäftigten bekommen vom 1. April an 3,4 Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von 150 Euro.
  • Auch bei den Streitpunkten Alters- und Bildungsteilzeit konnten sich die Verhandlungsführer einigen.

Tarifparteien in der Metallindustrie einigen sich

16 Stunden dauerten die Gespräche in Böblingen bei Stuttgart. Doch nun haben die Verhandlungspartner im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie eine Einigung erzielt. Wie die Gewerkschaft IG Metall und die Arbeitgeberverband Südwestmetall mitteilten, erhalten die Beschäftigten ab 1. April 3,4 Prozent mehr Lohn. Weitere Punkte im Überblick:

  • Einmalzahlung in Höhe von 150 Euro.
  • Ab April gilt ein neuer Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente, der vier Prozent der Beschäftigten weiterhin den vorzeitigen Ruhestand ermöglicht. Die Laufzeit ist bis zum 31. März 2016 veranschlagt.
  • Beschäftigte, die sich weiterbilden wollen, habe künftig nicht nur einen Anspruch auf Freistellung für Bildung, sondern auch auf finanzielle Förderung der Maßnahme.

Die Abschlüsse zu Entgelt und Altersteilzeit sollen als Pilotabschluss bundesweit übernommen werden.

Mit Warnstreikwelle übte Gewerkschaft Druck aus

Die IG Metall hatte für die 3,7 Millionen Beschäftigten der größten deutschen Industriebranche eine Tariferhöhung um 5,5 Prozent ab Januar gefordert. Die Arbeitgeber hatten zunächst ein Plus von 2,2 Prozent ab März angeboten. Mit einer Warnstreikwelle übte die IG Metall Druck auf die Arbeitgeber aus. Seit Ende Januar legten bundesweit ungefähr 850 000 Metaller aus 3800 Betrieben ihre Arbeit nieder.

IG Metall zufrieden - Arbeitgeber nennen Abschluss schmerzhaft

IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger nannte die Einigung einen zufriedenstellenden Kompromiss. Die Beschäftigten seien damit angemessen an den Unternehmensgewinnen beteiligt. Für die Arbeitgeber sei der Abschluss zu den Entgelten schmerzhaft, sagte Südwestmetall-Präsident Stefan Wolf. "Das ist mit Abstand das dickste Reallohnplus seit vielen Jahren."

Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger erklärte, den Arbeitgebern sei es gelungen, die Altersteilzeit für die Betriebe nicht zu verteuern. Bei den Regeln zur Weiterbildung sollen die Vereinbarungen Baden-Württembergs nicht als Pilotabschluss dienen, da sie schon deutlich über die Regeln der anderen Tarifgebiete hinausgehen.

Stattdessen soll der letzte Verhandlungsstand in Nordrhein-Westfalen als Blaupause für die übrigen Bezirke empfohlen werden. "Wir haben heute im Vergleich zu anderen Branchen gezeigt, wie man verantwortungsvolle Tarifpolitik für unsere Industrie macht", betonte Dulger.

© SZ.de/dpa/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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