Susan Bennett, eine unbekannte Synchronsprecherin aus Atlanta, hat offenbar eine der meist gehörten Stimmen in den USA. Bennett behauptet, hinter Siri zu stecken, der sprechenden Assistentin des iPhones. Immer wenn die amerikanischen Apple-Nutzer in ihr Handy sprechen und nach dem Weg zum nächsten Italiener oder dem Wetter für das kommende Wochenende fragen, antwortet eine höfliche Dame: Susan Bennett.
"Wahrscheinlich kennen Sie mich", sagte sie in einem Interview mit CNN. "Ich bin die Synchronsprecherin, die die Stimme Siris geliefert hat." Apple wollte sich dazu nicht äußern. Aber Sprachexperten hatten dem Sender bestätigt, dass die beiden identisch seien.
Seit der Einführung des iPhone 4S erklingt die Stimme. Bennett selbst wusste davon lange nichts. Seit den 1970er Jahren arbeitet sie als Synchronsprecherin. Für ATM-Kartenautomaten, Navigationsgeräte oder Flughafendurchsagen hatte sie schon ihre Stimme hergegeben. Oft weiß sie gar nicht, was mit den eingesprochenen Worten passiert - so auch, als sie 2005 für GM Voices einen Monat lang vier Stunden täglich ihre Stimme aufnehmen ließ.
Erst sechs Jahre später machte ein Freund sie darauf aufmerksam: "Bist das nicht du?", fragte er sie in einer Mail, nachdem er auf seinem neuen Telefon ihre Stimme hörte. Bennett hatte nicht die neueste Apple-Version. Also suchte sie auf der Internetseite von Apple nach Siri. Und tatsächlich: Sie hörte ihre eigene Stimme.
"Um ehrlich zu sein: Es war ein bisschen unheimlich". Bennett brauchte eine Weile, um sich an die eigenartigen Selbstgespräche zu gewöhnen. "Aber sie und ich sind jetzt Freunde geworden". Allmählich neigt sich ihre Freundschaft aber dem Ende. Im neuen Betriebssystem spricht schon wieder eine andere Siri.