Deutsche Bank:Jain arbeitet bald umsonst

Der Co-Chef des Finanzinstituts will weder Abfindung noch Gehalt für seine Beratertätigkeit, heißt es in Medienberichten.

Der vor seinem Abschied von der Deutschen Bank stehende Co-Vorstandschef Anshu Jain verzichtet nach Zeitungsberichten bei seinem Weggang auf mehrere Millionen Euro. Jain wolle keine Abfindung und werde auch für seine vereinbarte halbjährige Beratertätigkeit für die Bank kein Honorar erhalten, berichteten die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) und Bild am Sonntag.

Jain verzichte auf mehr als zehn Millionen Euro Gehalt, da er von sich aus gekündigt habe und sein eigentlich bis Frühjahr 2017 laufender Vertrag nicht ausbezahlt werde, berichtete die FAS. Bei Bild am Sonntag heißt es, Jain habe auf "mindestens zwölf Millionen Euro" verzichtet. In den Verhandlungen über seine Vertragsauflösung habe er Wert darauf gelegt, die Bank nicht finanziell belasten zu wollen. Die Zeitung zitierte aus einer Abschiedsmail des umstrittenen Investmentbankers an die Mitarbeiter: Die Bank sei 20 Jahre lang wie eine Familie für ihn gewesen.

Jain und sein Co-Chef Jürgen Fitschen hatten bei der Führung des in vielfältige Rechtsstreitigkeiten verwickelten Finanzinstituts glücklos agiert und waren zuletzt von Investoren massiv kritisiert worden. Sie werden nun von dem früheren UBS-Banker John Cryan abgelöst. Die Deutsche Bank wollte die beiden Berichte nicht kommentieren.

© SZ vom 15.06.2015 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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