Die Commerzbank berappelt sich. Im ersten Quartal des Jahres verdoppelte sie den operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 685 Millionen Euro. Unterm Strich blieben 366 Millionen Euro Gewinn übrig - ein Plus von 80 Prozent. Der Finanzchef des Instituts, Stephan Engels, hält es nun für möglich, dass die Bank ihr Renditeziel von zehn Prozent in diesem Jahr erreicht. "Wir kämpfen weiter für dieses Ziel", sagte er am Donnerstag in Frankfurt. "Schauen wir mal, wo wir wirklich rauskommen." Zuletzt hatte Bankchef Martin Blessing daran noch Zweifel angemeldet.
In allen Bereichen legte die Commerzbank im ersten Quartal zu. Die Privatkunden-Sparte steigerte den operativen Gewinn um 45 Prozent auf 161 Millionen Euro. Insgesamt kamen 66 000 neue Kunden dazu. Besonders gut schnitt die Vermögensverwaltung ab, also die Betreuung reicher Kunden.
Auch im Investmentbanking ging es deutlich aufwärts. Die Sparte erhöhte den operativen Gewinn um 40 Prozent auf 300 Millionen Euro. Grund dafür waren vor allem Handelsgewinne, weil die Börsen monatelang boomten. In den kommenden Quartalen sei das aber schwer zu wiederholen, sagte Sparten-Vorstand Michael Reuther. Er hält einen operativen Gewinn von 600 Millionen Euro im Jahr für möglich. "Wir können ein guter, stabiler Gewinnbringer sein", sagte er. Ausschläge nach oben seien aber nicht drin. "Wir können keine Wunder produzieren."
Durch das gute Abschneiden der einzelnen Sparten machte die Commerzbank außerordentliche Belastungen mehr als wett. So musste sie etwa 200 Millionen Euro für Anleihen der österreichischen Pleitebank Hypo Alpe Adria abschreiben, die ihre Schulden nicht mehr bedient. Für die erstmals erhobene europäische Bankenabgabe wurden 167 Millionen Euro fällig. Mit dem Geld wird ein Topf aufgebaut, über den künftig Pleitebanken abgewickelt werden sollen.
Die Anleger honorierten die guten Zahlen: Die Commerzbank-Aktie stieg um fast drei Prozent und war zweitstärkster Wert im Dax.