Außenhandel:Deutschland exportiert weniger

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Im vergangenen Jahr ist es nur aufwärts gegangen, jetzt sinken die deutschen Ausfuhren - auch wegen der Probleme in China.

Dämpfer für Deutschlands Exportwirtschaft zum Jahresauftakt: Die Ausfuhren sind im Januar sowohl zum Vorjahresmonat als auch zum Dezember 2015 überraschend deutlich gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Gesamtjahr 2015 hatte es beim Export teils sogar zweistelligen Steigerungsraten gegeben. Der Export ist für sind einen Großteil die deutschen Unternehmen der wichtigste Wachstumstreiber, insbesondere für den Maschinenbau, der Automobilbau oder die Chemie

Insgesamt wurden nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde Waren im Wert von 88,7 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Das waren 1,4 Prozent weniger als im Januar in Jahr zuvor. Die Einfuhren erhöhten sich um 1,5 Prozent auf 75,2 Milliarden Euro. Schwach entwickelte sich vor allem der Außenhandel mit Ländern außerhalb der Europäischen Union. Im Vergleich zu Dezember lagen die Exporte um 0,5 Prozent niedriger. Das ist der zweite Rückgang in Folge. Binnen Jahresfrist sanken die Ausfuhren in diese Staaten um 5,0 Prozent.

Der Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sprach von einem ernüchternden Jahresauftakt. "Obwohl sich die Ausfuhren zuletzt mit immer neuen Höchstwerten von den vielen Krisenherden weltweit unbeeindruckt gezeigt hatten, ist der Export kein Selbstläufer", sagte BGA-Präsident Anton Börner. In den vergangenen Monaten hätten die Ausfuhren Rückenwind von dem niedrigen Eurokurs bekommen. "Dieser Effekt scheint nun erwartungsgemäß zu verpuffen und die Probleme der Weltwirtschaft treten zutage", sagte Börner. Vor allem die Konjunktur in China - einem besonders wichtigen Markt für Produkte "Made in Germany" - schwächelt. Das bekommen unter anderem Maschinenbauer und Autohersteller zu spüren.

Im vergangenen Jahr hatten Deutschlands Exporteure beflügelt vom schwachen Euro noch alle Rekorde gebrochen. Waren im Gesamtwert von 1195,8 Milliarden Euro gingen ins Ausland. Die Bestmarke aus dem Vorjahr wurde um 6,4 Prozent übertroffen. Der BGA hatte sich trotz aller Unsicherheiten zuletzt zuversichtlich gezeigt, dass der Rekordkurs in diesem Jahr weitergehen wird. Erwartet wird demnach ein Exportplus von 4,5 Prozent und einen Importzuwachs von vier Prozent. Ob das wirklich erreicht wird, ist nach dem schlechten Start nun fraglich.

© SZ vom 11.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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