Arbeitsmarkt:Deutlich mehr Jobs in den USA

Lesezeit: 1 min

Es gibt überraschend gute Nachrichten vom amerikanischen Arbeitsmarkt: In den USA wurden im Oktober so viele Stellen geschaffen wie seit Monaten nicht mehr. Das könnte die Präsidentschaftswahl entscheidend beeinflussen.

Die US-Wirtschaft hat im Oktober so viele Jobs geschaffen wie seit acht Monaten nicht mehr. So stieg die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor gegenüber dem Vormonat um 158.000, teilte die private Arbeitsvermittlung ADP mit. Das war der stärkste Zuwachs seit Februar. Ökonomen hatten mit einem deutlich geringeren Stellenzuwachs gerechnet. Im September wurden 114.000 neue Stellen geschaffen.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spielt eine entscheidende Rolle im Präsidentschafts-Wahlkampf zwischen Amtsinhaber Barack Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney. Mit besonderer Spannung wird daher die Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen für Oktober an diesem Freitag erwartet. Bislang ist noch nie ein Präsident wiedergewählt worden, in dessen Amtszeit die Arbeitslosenquote über acht Prozent lag. Im September war die Arbeitslosenquote mit 7,8 Prozent auf den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren gefallen. Für Oktober wird ein Anstieg auf 7,9 Prozent erwartet.

Robuste US-Konjunkturdaten stützen den Euro

Die positive Entwicklung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt wirkt sich auch auf den Euro aus. Der Kurs ist - gestützt durch US-Konjunkturdaten und freundliche Aktienmärkte - am Donnerstag gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2971 US-Dollar gehandelt. Im Vormittagshandel war der Euro noch bis auf 1,2925 Dollar gefallen. Der Dollar kostete 0,7707 (0,7697) Euro.

"Positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus den USA und China haben zu einer gestiegenen Risikoneigung geführt und den Euro gestützt", sagte der Devisenexperte Stephan Rieke von der BHF-Bank. Eine Reihe von US-Konjunkturdaten waren besser als erwartet ausgefallen. Darunter auch Zahlen zum Arbeitsmarkt und der wichtige Einkaufsmanagerindex für die Industrie.

Die Aussichten für den am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht seien gut, so Rieke. "Die Finanzmärkte erwarten zudem zunehmend einen Wahlsieg des amtierenden US-Präsidenten Barack Obama am kommenden Dienstag", sagte der Devisenexperte. Das Programm von Obama scheine an den Finanzmärkten besser anzukommen, da Herausforderer Mitt Romney weitergehende Einsparungen plane. Diese könnten die Konjunktur belasten.

© Süddeutsche.de/Reuters/jhal/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: