Anton Schlecker:Das Phantom soll vor Gericht

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Nach ihrer Ausbildung fängt Andreja bei Schlecker an. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Der gescheiterte Drogerie-Unternehmer war seinen eigenen Mitarbeitern kaum bekannt. Wenn es nun zum Prozess kommt, werden sie ihn kennenlernen.

Von Max Hägler, Stuttgart

Der 20. Januar 2012, ein Freitag, ist Katrin Wegener noch gut in Erinnerung. Sie saß im Schlecker-Betriebsratsbüro in Berlin, war am Arbeiten - zu tun gab es nicht zu knapp: Die Drogeriekette pflegte oft einen harschen Kurs gegenüber den Mitarbeitern. Doch kurz nach drei Uhr an diesem Nachmittag wurde aus dem Ringen um gute Arbeitsbedingungen ein Existenzkampf: Kolleginnen meldeten sich aufgeregt im Büro, riefen etwas von Insolvenz ins Telefon, darüber berichte das Fernsehen. Wie bitte? Als Sprecherin des Schlecker-Wirtschaftsausschusses ahnte Wegener, dass die Lage schwierig war bei Europas größter Drogeriekette - aber so schlimm? "Die Nachricht kam völlig ohne Vorwarnung", erinnert sie sich. "Nicht über Anton Schlecker selbst haben wir das erfahren oder über seine Geschäftsführer, sondern über die Medien."

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