Airbus droht Auftragsverlust:Kein Geld für Flugzeuge

Dem Flugzeugbauer Airbus droht der Verlust eines milliardenschweren Großauftrages der angeschlagenen US-Gesellschaft United Airlines. Auch Boeing hat Probleme.

Der Lufthansa-Partner kann die Order für 2,2 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) wegen seiner Krise nach eigenen Angaben wohl nicht aufrechterhalten. Der Auftrag umfasst 42 Airbus-Maschinen des Typs A 319/> und A 320.

Flugzeuge der A320-Familie (Foto: Foto: dpa)

US-Konkurrent Boeing muss unterdessen erstmals eine Abbestellung für sein mehrfach verschobenes Langstreckenflugzeug 787 Dreamliner hinnehmen. Wegen der Verzögerungen kündigte Aserbaidschan Airlines den Auftrag für eine der neuen Maschinen und bestellte stattdessen eine Boeing 767.

Dreamliner erst im vierten Quartal

Im laufenden Jahr hat Airbus bei Aufträgen für Verkehrsflugzeuge bislang die Nase deutlich vorn.

An der Bestellung für zwei weitere Dreamliner halte Aserbaidschan Airlines aber fest, betonte Boeing in Seattle (US-Bundesstaat Washington).

Das Prestigeprojekt war dem Konzern vor allem wegen Zulieferproblemen massiv aus dem Ruder gelaufen. Nun soll der Dreamliner im vierten Quartal dieses Jahres erstmals fliegen.

Die erste Maschine soll erst im dritten Quartal 2009 an die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) übergeben werden statt bereits im vergangenen Mai. Die Boeing 787 ist trotz der Probleme das erfolgreichste Flugzeug der Konzerngeschichte mit bislang rund 900 Bestellungen von 58 Kunden.

Airbus würde im Fall der Abbestellung durch United Airlines zumindest eine bereits geleistete Anzahlung von 91 Millionen Dollar behalten können. Dies teilte die Fluggesellschaft der US- Börsenaufsicht SEC mit. Hintergrund des Rückziehers ist die Krise in der US-Luftfahrtbranche.

United fliegt derzeit wie alle großen US-Wettbewerber in den roten Zahlen. Der Konzern streicht derzeit seinen Flugplan zusammen und will bis nächstes Jahr 7000 seiner rund 55 000 Arbeitsplätze abbauen sowie 100 Flugzeuge stilllegen.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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