Air Berlin:Send me postcards from L. A.

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Nach der Insolvenz des Flugunternehmens stellt sich die Besatzung von Air Berlin auf das Ende zumindest eines Teils des Flugbetriebs ein und schickt schon mal ein paar Abschiedsfotos von Crew und Maschine.

Von Cerstin Gammelin, Berlin

Die Beschäftigten der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin stellen sich auf das Ende mindestens eines Teils des Flugbetriebs ein. Am Wochenende postete die Besatzung des mutmaßlich letzten Fluges von Berlin nach Los Angeles ein Foto, es zeigt die Crew vor ihrer Maschine. Keiner von ihnen wisse, wie es weitergehe, hieß es. Die Gewerkschaften dringen darauf, dass die neuen Eigentümer die Beschäftigten übernehmen. Am Montag sind in Berlin und am Dienstag in Düsseldorf Betriebsversammlungen geplant.

Am Montag sollen weitere Details über die vorliegenden Gebote für Air Berlin bekannt gegeben werden. Wie Bild am S onntag vorab berichtete, hat Lufthansa zusätzlich zum Kaufpreis angeboten, die Betriebskosten bis zum endgültigen Verkauf von Air Berlin zu übernehmen. Lufthansa bietet demnach 200 Millionen Euro für die insolvente Airline. Und sie hat in Aussicht gestellt, auch die Betriebskosten zu übernehmen, die anfallen, bis der Verkauf abgewickelt ist. Das kann bis Ende des Jahres dauern. Bei täglichen Kosten von zwei bis drei Millionen Euro könnten so mehr als 100 Millionen Euro auflaufen. Diese Summe ist Lufthansa bereit beizusteuern,

Dem Vernehmen nach rechnet der Gläubigerausschuss damit, zwischen 250 und 350 Millionen Euro aus dem Verkauf zu erlösen. Damit wäre die Rückzahlung des staatlichen Kredits in Höhe von 150 Millionen Euro gewährleistet. Mit dem Geld soll der Flugbetrieb erhalten werden.

Bis 12. Oktober soll der Vertrag über den Verkauf ausgehandelt sein. Lufthansa will 38 bereits angemietete Flugzeuge für Mittelstreckenflüge endgültig übernehmen. Darüber hinaus hat sie Interesse an weiteren 20 bis 40 Maschinen und 3000 Crew-Mitgliedern. Auch easyjet und Condor bieten um die Flugzeuge mit. Beim irischen Billigflieger Ryanair werden könnten indes noch mehr Flüge ausfallen, als bereits angekündigt. Die Piloten der Fluggesellschaft fordern, dass die Airline nationale Beschäftigungsverträge für alle Mitarbeiter einführt. Andernfalls droht ein Arbeitskampf.

© SZ vom 25.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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