Zum 40. Geburtstag von Heidi Klum:Aberwitzig, aber witzig

Die Berufsbekleidung dieser Frau ist jenseits von Gut und Böse. Eine Gratwanderung zwischen Mut zur Lücke und Selbstentblößung, zwischen souveränem Humor und Lächerlichkeit. Dafür muss man sie mögen, selbst wenn man nicht will. Eine Galerie stoffgewordener Absonderlichkeiten.

Von Violetta Simon

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(Foto: AFP)

Die Berufsbekleidung dieser Frau ist jenseits von Gut und Böse. Eine Gratwanderung zwischen Mut zur Lücke und Selbstentblößung, zwischen souveränem Humor und Lächerlichkeit. Dafür muss man sie mögen, selbst wenn man nicht will. Eine Galerie stoffgewordener Absonderlichkeiten. Gladiatorin Klum - eisenhart, skrupellos, nervenstark. Die Versace-Kreation aus Riemen, Nieten und Stoffbahnen ist die perfekte Berufsbekleidung für eine Frau, die eine Horde langbeiniger Nervensägen auf Linie bringen muss. Allerdings moderierte Heidi in dem Outfit nicht "Germany's Next Topmodel", sondern die MTV Europe Music Awards 2012.

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(Foto: AFP)

Ebenfalls Versace, nur ein bisschen verrutschter: Mit diesem Kleid könnte Heidi vielleicht in "Game of Thrones" mitspielen. Aber doch keinen Musikpreis präsentieren. Immerhin war sie damit, was den Zeitgeist betrifft, voll auf der Höhe. Müssen wir unser Mieder heutzutage nicht alle ein wenig enger schnüren?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Mut zur Lücke bewies Heidi Klum schon des Öfteren: Zur "amfAR Inspiration Gala 2011" erschien sie in einem türkisfarbenen Blickfang von Michael Kors. Und erntete damit einhellig Lob. Nicht zuletzt dafür, dass sie die Robe beim Gehen mit beiden Händen (mit der rechten das Dekolleté, mit der linken die Schleppe) professionell einfing und damit das eigentlich Unvermeidliche verhinderte: die totale Entblößung.

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(Foto: AFP)

Was soll man machen? Es gibt einfach so viele Körperteile, die gezeigt werden wollen! Und Heidi zeigt sie - Stück für Stück: den Rücken auf der Fashion Week in New York ...

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... das Beinchen auf dem Film Festival in Cannes ...

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... oder den Bauch auf der Dessous-Show von Victoria's Secret - sieben Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Henry. (hier eine Aufnahme von 2001)

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(Foto: AFP)

Auf der AIDS Foundation Academy Awards Viewing Party im Februar 2013 präsentierte Heidi - zumindest ansatzweise - ihre Brüste, die sie der Welt bereits vor Jahren als "Hans" und "Franz" vorgestellt hatte. Mancher fragte sich, ob sie das Kleid verkehrt herum trug. Doch als sie ihre Kehrseite präsentierte, war die Antwort klar: Dort war noch weniger Stoff. Dabei beteuerte Heidi in einem Interview, der Ausschnitt sei zuvor noch weitaus tiefer gewesen und sie habe ihn persönlich mit Nadel und Faden reduziert. Was die Moderatorin verschwieg: Sie hatte in die Robe eigens das V-förmige Dekolleté einarbeiten lassen. Der Originalentwurf des walisischen Designers Julien Macdonald hatte zwar einen nabeltiefen Ausschnitt, der war jedoch gerade mal zwei Zentimeter breit. Der Rest war hochgeschlossen.

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(Foto: AFP)

Auch bei anderer Gelegenheit sorgt Heidi zuweilen dafür, dass man sie an ihren Brüsten erkennt, wie bei ihrem letzten gemeinsamen Halloween-Auftritt mit Exmann Seal. Der hatte bereits im Kölner Karneval Leidensfähigkeit bewiesen: Heidi steckte ihn unter anderem in ein Schnappi-Krokodilskostüm. Daher empfand der Sänger es offenbar als Wohltat, an ihrer Seite ganz entspannt den Schimpansen zu geben. Nur kurze Zeit später erfuhr die Öffentlichkeit, dass es nicht mehr weit her war mit der Liebe. Heidi tritt nun zu Halloween wieder solo auf.

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(Foto: AFP)

Das Kleopatra-Kostüm im vergangenen Jahr dürfte Seals Abwesenheit ausreichend kompensiert haben - unter den Flügeln wäre für ihn ohnehin kein Platz gewesen. Die Kreation setzte eine Reihe von aberwitzigen, aber witzigen Kreationen fort: Alienwesen, Vampire, eine Kombination aus Schlange und Apfel, eine indische Gottheit mit knallblauer Haut, ein spaciger Roboter oder ein gehäuteter Menschen, der Gunther von Hagens' Körperwelten entflohen zu sein schien. Auch wenn nicht Halloween ist, beweist Heidi mitunter einen Hang zu stoffgewordenen Absonderlichkeiten.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Halluzinogene Drogen? Stromausfall im begehbaren Kleiderschrank? Ein Anfall von Humor? Vor allem: Wo war der Friseur, als sie ihn am dringendsten brauchte? Für all diese Fragen gibt es eine gute Erklärung: Heidi trat bei Gottschalk auf. Und wer mit dem Herrn der Clown-Anzüge mithalten will, darf nicht zimperlich sein. Also erschien die Bergisch Gladbacherin im Juni 2011 in einer Art Fruchtbarkeits-Strampelanzug für Aliens in der Stierkampfarena von Palma de Mallorca.

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(Foto: Getty Images)

Wetten-Dass-Auftritte lassen sich eben am besten in quietschbunten Gymnastikanzügen bewältigen. So gesehen hat Heidi mal wieder alles richtig gemacht - farblich war das Outfit sogar auf die roten Flossen abgestimmt. Dass sie bei der Watschel-Wette ihrer Parodistin Martina Hill ähnelte, schadet dem Gesamteindruck keineswegs. Im Gegenteil, sie könnte jederzeit behaupten: "Ich war das nicht!"

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(Foto: Getty Images for MTV)

Doch das wird sie kaum tun, denn Heidi schwebt meist souverän über den Dingen.

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(Foto: AFP)

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Die Antwort hat vielleicht nicht gefallen: Der Spiegel endete in Scherben - auf einer Robe des britischen Designers Julien Macdonald (Sie wissen schon, der mit dem goldenen, nabeltiefen Ausschnitt). Doch das Märchen hat ein gutes Ende: Das Kleid ist der Beweis dafür, dass es auch ohne Dekolleté funktioniert.

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(Foto: Getty Images/AFP)

Die Robe, die Heidi zur Oscar-Verleihung 2012 trug, hätte eindeutig besser zu Schneewittchens Stiefmutter gepasst. Und sie sieht einfach umwerfend darin aus - eine Robe, die dem Anlass und der Frau gerecht wird. Chapeau, Madame Klum und: Alles Gute zum Geburtstag!

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