Hip ist jeder, der über aktuelle Trends Bescheid weiß. Der "Hipster" zieht sich entsprechend an, möglichst noch trendiger, ausgefallener und individualistischer als alle anderen.
In der Hipster-Hauptstadt Berlin aber ist "ausgefallen" seit einiger Zeit der neue Mainstream. "Sind wir nicht alle ein bisschen Hipster?", fragen deswegen die Veranstalter der zweiten "Hipster-Olympiade". Am Samstag konnten sich Berlins hippe Einwohner in Disziplinen wie "Jutebeutel-Sackhüpfen", "Hornbrillen-Weitwurf" und "Röhrenjeans-Tauziehen" messen. Es winkt der Titel "Hipster des Jahres".
Zwölf Teams mit fünf Teilnehmern traten gegeneinander an, 2500 Zuschauer jubelten.
Politischer Höhepunkt war die Verlesung des "Hipster-Manifests", das sich mit einigen ironischen Forderungen an die Stadt Berlin wendet: darunter mehr iPhone-Ladestationen in der U-Bahn und ein Club-Mate-Springbrunnen am Rosenthaler Platz im Bezirk Mitte. Im Techno-Club Berghain sollten mehr Jutebeutel-Garderobenhaken angeschraubt werden, hieß es.
Das bis zur Siegerehrung am Abend dauernde Rahmenprogramm des Wettkampfs besteht aus einer Open Air Party mit Berliner DJs, einem Fashion-Walk, einem Kreativmarkt und einer Urban-Art Ausstellung.
Die erste Hipster-Olympiade war 2011 als Demonstration angemeldet und richtete sich gegen Gentrifizierung und "die zunehmende Homogenisierung von Lebensstilen in Berliner Innenstadtbezirken".