Geschmackssache:Tabulé

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Die größte Liebeserklärung an die Petersilie stammt aus der libanesischen Küche: Tabule ist der Sommersalat schlechthin. Und hier ist das beste Rezept dafür. Wichtigste Regel: Die Petersilie muss stets die Hauptrolle spielen.

Von Marten Rolff

Die Deutschen haben für Petersilie eine Schwäche, die sich allerdings traditionell in Form von Suppenwürze oder Dekokrönchen äußert. Hätte dieses herrliche und dazu noch gesunde Kraut es nicht verdient, dass man seine Liebe zu ihm etwas weniger sparsam zeigt? Zum Beispiel so verschwenderisch wie die Griechen, die Petersilie in der Antike als heilige Pflanze verehrten. Bei Homer ist die Insel der Nymphe Kalypso damit geschmückt und bei den Panhellenischen Spielen die Häupter erfolgreicher Sportler. Die größte Liebeserklärung an das Kraut aber stammt aus Libanon: Taboulé (auch Tabbouleh), also Petersiliensalat, ist eine Visitenkarte der libanesischen Küche, die längst im gesamten Vorderen Orient zum Speiseplan gehört. Wegen seiner Frische ist Taboulé einer der sommerlichsten Salate überhaupt, vor allem, wenn die Tomaten so gut sind wie jetzt. Die Rezepte mögen sich regional unterscheiden, die wichtigste Regel gilt für alle Varianten: Egal, was man in welcher Menge hineintut, die Petersilie sollte immer im Vordergrund stehen. Der bekannte Londoner Koch Sami Tamimi braust für Taboulé 30 g feinen Bulgur im Sieb unter kaltem Wasser ab, bis die Stärke abgewaschen ist und gibt ihn in eine Schüssel. Dann schneidet er 2 reife, aber feste Tomaten (300 g) in Würfel von 0,5 Zentimeter Kantenlänge, hackt 1 Schalotte fein, und mischt alles mit 3 EL Zitronensaft und dem Bulgur. Dazu kommen sehr fein gehackte Blätter von 4 großen Bund Petersilie (160 g) und zwei Bund Minze (30 g), 2 TL gemahlener Piment, 1 TL Baharat (arabische Gewürzmischung), 80 ml Olivenöl, Salz, Pfeffer und nach Laune 70 g Granatapfelkerne.

© SZ vom 08.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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