So funktioniert es: Man macht sich einen Namen, indem man eine Affäre mit einer prominenten Persönlichkeit beginnt - am besten eignen sich dazu US-Präsidenten oder Fußballspieler. Dann schreibt man seine Memoiren, spielt eine Rolle in einer Daily Soap oder entwirft Mode. Die Bilder der ersten Präsentation aus Paris. Nun also Unterwäsche: Das ehemalige Callgirl Zahia Dehar wurde durch die Lolita-Affäre mit dem Bayern-Star Franck Ribéry bekannt. Nun startet die 19-Jährige eine Karriere als Modedesignerin.
Das ist Zahia Dehar, mittlerweile volljährig, in einem ihrer Entwürfe - ja, auch das läuft unter Wäsche. Ribéry hatte die damals 17-jährige Algerierin 2009 zu seinem Geburtstag einfliegen lassen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kannte der Bayern-Spieler das wahre Alter der Prostituierten allerdings nicht.
Zahias Fachgebiet liegt in der Verführung. Es ist daher nicht überraschend, dass die 19-Jährige eine Dessous-Kollektion präsentierte. Weitaus erstaunlicher erscheint die Tatsache, dass sie dabei Unterstützung von oberster Stelle erhielt: Karl Lagerfeld höchstpersönlich nahm die Algerierin unter seine Fittiche.
Der Chanel-Designer setzte die Modelle von Zahias Kollektion für den Katalog fotografisch in Szene. Diese verkörpere die "sehr französische Tradition der Galanterie", wie der deutsche Modezar in einem Zeitungsinterview sagte.
Ihre Unterwäsche konnte das frühere Callgirl dank eines asiatischen Investmentfonds entwerfen - mit Erfolg: Die Kreationen werden als "sexy und glamourös" gepriesen.
Asymmetrisch angeordnete Rüschen, Handgelenkmanschetten: Die Stücke sind in der Tat viel zu schade, um "darunter" zu verschwinden.
Mit Muschelmotiven lässt Zahia die Venus als Schaumgeborene aus dem Meer auferstehen.
Die Frau, als Geschenk verpackt: Man könnte diese Präsentation als humorvoll bezeichnen - emanzipierten Frauen dürfte das Lachen im Halse stecken bleiben.
Weniger ist mehr - dieses Ensemble verführt durch eine Symbiose aus Zartheit und Eleganz.
Hinter diesem Entwurf könnte man beinahe Karl Lagerfelds Handschrift vermuten.
Auch wenn einige Stücke es durchaus mit dem Dessous-Label Victoria's Secret aufnehmen könnten: ...
... Mit solchen Libellen-Flügeln ist als Wäsche-Engel bestenfalls ein müdes Lächeln zu holen.
Die Designerin setzte sich auch selbst überaus wirkungsvoll in Szene. "Nichts an ihr ist vulgär", verteidigte Modeschöpfer Lagerfeld das frühere Callgirl.