Berlin:Sieben wichtige Fashion-Week-Trends

Mehr Farbe, Grüße aus den Siebzigern und Stoff für Exhibitionisten: Was wir von den Modenschauen in Berlin lernen können.

Von Felicitas Kock, Berlin

1 / 7
(Foto: (Credit too long, see caption))

Die Farbe kehrt zurück 50 Shades of Grey ist für Sie nicht nur eine Roman-Trilogie sondern auch das Farbschema Ihres Kleiderschranks? Dann machen Sie sich auf was gefasst. Viele Designer setzen in den Kollektionen für den kommenden Winter auf Farbe. Sogar die ewig düsteren Damen von Augustin Teboul lassen ihren schwarzen Spitzenkleidern bunte Details angedeihen (im BIld). Zu Beginn ihrer Show im Berliner Kronprinzenpalais ging deshalb ein anerkennendes Raunen durch das Publikum. Wer ähnliche Reaktionen hervorrufen will, hat jetzt die Chance dazu. Und man braucht nicht einmal besonderen Mut, denn es geht nicht um Signalfarben. Im Gegenteil: Zunächst sind da die beiden Pantone-Farben des Jahres 2016 "Rose quartz" und "Serenity", für Laien: sehr helles rosa und sehr helles hellblau. Eine Annäherung brachten zum Beispiel Malaika Raiss, Marina Hoermanseder und Marcel Ostertag auf den Laufsteg. Letzterer zeigte außerdem dunkle Bordeaux- und Blautöne, auch die sind stark im Kommen. Wer es mit rot und blau nicht so hat, der liegt auch mit gedeckten Senf-, Braun- und Grüntönen richtig. Zu sehen beispielsweise bei Lena Hoschek. Dass gerade diese Farben zurückkehren, liegt auch am nächsten Trend.

2 / 7
(Foto: (Credit too long, see caption))

Die Siebziger erleben ein Revival Ein bisschen Liebe und ein bisschen Flowerpower kann man in diesen Zeiten gut gebrauchen. Dass eine politische Botschaft hinter der aktuellen Laufstegmode steckt, darf zwar angezweifelt werden. Trotzdem: Die Orientierung an den Siebzigerjahren ist vielfach erkennbar, unter anderem bei Dorothee Schumacher, Dimitri und Lala Berlin. Was das neben der Farbwahl für den Kleiderschrank bedeutet? Dass Sie die Röhrenjeans für ein paar Jahre nach hinten räumen dürfen, um Platz zu machen für weiter Geschnittenes. Die Hosenmode wird dadurch wieder etwas schmeichelhafter, was gerade Menschen ohne Modelmaße freuen dürfte. Außerdem halten Muster Einzug, Blumenprints treffen auf grafische Details, oder, um es auf mit Dorothee Schumacher zu sagen: Es kommen "Patchworks als Ausdruck eklektischer Harmonie". Love and Peace! (Im Bild: ein Model von Dorothee Schumacher)

3 / 7
(Foto: Getty Images for IMG)

Wir hüllen uns in Fell, Samt und Tweed Aus dem Retro-Trend ergibt sich auch ein Teil der Stoffwahl: Lena Hoschek zeigt Kleider, Röcke und Mäntel aus Tweed, bei Marcel Ostertag gibt es Kunstpelz in verschiedensten Variationen. Ähnlich sieht es bei Marc Cain aus, bei dem sich der Fellbesatz auf Rucksäcke und Krägen konzentriert, sowie bei Guido Maria Kretschmer. Immer wieder auf dem Laufsteg zu sehen ist außerdem Samt. Wer nicht auf retro setzt, sondern lieber modern bleibt, liegt mit Seide und feinen Wollstoffen weiterhin richtig. Der Mantel im Foto stammt von Guido Maria Kretschmer.

4 / 7
(Foto: (Credit too long, see caption))

Mäntel werden geradliniger, uniformesker Es war einmal das Ei: Während man seinen Eggshape-Mantel in diesem Winter noch gut tragen konnte, wird es in der kommenden Saison geradliniger - und länger. Die meisten Mäntel, die auf der Fashion Week präsentiert wurden, reichten bis zum Knie oder darüber hinaus. Midi bis maxi ist die Devise. Die Schnitte werden oben schmaler, nach unten hin bleibt der Mantel im Jahr 2016 entweder elegant geradlinig oder vollzieht eine opulente Öffnung. Das Ganze wird entweder offen getragen oder wie bei Isabell de Hillerin (ihr Entwurf im Bild) und Marina Hoermanseder mit einem Gürtel zusammengehalten. Was auch funktioniert: große Knöpfe, die dem Mantel etwas Uniformhaftes verleihen.

5 / 7
(Foto: Getty Images for Lena Hoschek)

Einblicke sind erwünscht Spitzentops, Spitzenblusen, Spitzenkleider. Von Lena Hoschek über Ewa Herzog bis Augustin Teboul: Spitze ist allgegenwärtig und verleiht zarte, verführerische Einblicke. Wer statt vieler kleiner Löcher lieber auf wenige große setzt, dem seien Cut-Outs ans Herz gelegt, zum Beispiel in Tropfenform wie bei Louise Friedlaender. Haut zeigen ja, löchrige Kleidung nein danke? Marcel Ostertag bietet hier eine innovative Lösung: In Italien ist der Designer auf ein Regenmantelmaterial gestoßen, das transparent ist und nach Plastik aussieht, sich aber dennoch weich anfühlt. Ideal für faule Exhibitionisten, die sich nicht die Mühe machen wollen, den Mantel zu öffnen. Das Model im Bild trägt ein Kleid von Lena Hoschek.

6 / 7
(Foto: (Credit too long, see caption))

Mehr ist mehr Warum nur eine Hose tragen, wenn man auch einen Rock darüberziehen kann? Diese Frage stellten sich zum Beispiel Malaika Raiss und Nobi Talai (im Bild). Insgesamt liegt Layering im Trend, weniger Versierte sprechen einfach vom Zwiebellook. Eine ärmellose Langweste über einem dünnen Mantel, darunter ein Kleid darunter eine Hose, bei Dorothee Schumacher wird darüber noch ein XXL-Schal gelegt, der mit einem Gürtel in der Taille fixiert wird. Tipp: Nach dem Cafébesuch einmal durchzählen, ob auch alle Teile wieder am Leib sind.

7 / 7
(Foto: Getty Images for Marcel Ostertag)

Nature calling Blumen in gedeckten Farben, Bäume, die von den Hosenbeinen bis zum Kragen wachsen wie bei Marcel Ostertag (im Bild), Ginkgo-Blätter und Kraniche als Signature-Prints: Die Mode feiert Flora und Fauna. Wer nicht nur optisch zurück zur Natur will, dem sei an dieser Stelle die Mode von Ökolabels ans Herz gelegt, die immer zahlreicher und gleichzeitig immer besser werden. Die "grüne Mode" gewinnt von Jahr zu Jahr an Einfluss. Auf der Fashion Week gibt es neben dem Greenshowroom eine Ethical Fashion Show für fair produzierte und gehandelte Produkte.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: