Würzburger Kickers:Jubel nach 13 998 Tagen

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Gut in Form: Würzburgs Offensivspieler Elia Soriano, 27, legte mit seinem zweiten Saisontreffer zum 1:0 den Grundstein für den ersten Heimsieg der Kickers. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Nach 38 Jahren des Wartens ist es soweit: Aufsteiger Würzburg ist der erste Zweitliga-Heimsieg gelungen. Die Unterfranken überraschen die Konkurrenz schon jetzt.

Der Blick auf die Tabelle mag manch einen verwundern, doch die Würzburger Kickers sorgen auch in der zweiten Bundesliga für Furore. Nach dem ersten Saisonsieg in Heidenheim glückte dem Aufsteiger beim 2:0 gegen den VfL Bochum auch der erste Erfolg im eigenen Stadion. Er hat nun erneut die Aufstiegsränge im Blick. "Die Mannschaft hat alles rausgehauen. Ich muss ihr für diese Leistung ein Kompliment machen", sagte Trainer Bernd Hollerbach am Freitagabend. Es war der erste Zweitliga-Heimsieg der Würzburger nach 13 998 Tagen, mithin nach über 38 Jahren.

Vor 10 473 Zuschauern brachte Stürmer Elia Soriano (62.) die Gastgeber mit seinem zweiten Saisontor in Führung. Der VfL entfachte danach Druck, "aber wir haben wirklich gut verteidigt", lobte Hollerbach. "Wir haben auf unsere Chance gelauert", sagte der Kickers-Trainer. Ausgerechnet der langjährige Bochumer Rico Benatelli erzielte schließlich in der Nachspielzeit den zweiten Treffer. "Das war klar für mich ein besonderes Spiel, weil ich zehn Jahre in Bochum verbracht habe", sagte Benatelli: "Das ist jetzt natürlich schön."

Hollerbach setzte den erst kürzlich von Bundesligist Darmstadt 98 verpflichteten Junior Diaz gleich in seinem ersten Heimspiel für die Kickers ein. Der WM-Teilnehmer mit Costa Rica kam auf der linken Außenbahn zum Einsatz. Er agierte nicht fehlerfrei und hätte fast im Zweikampf mit dem Bochumer Tom Weilandt einen Foulelfmeter verursacht. "Man merkt, dass er Erfahrung hat und das Spiel lesen kann. Er hat nicht viel gespielt in Darmstadt, ihm fehlt die Wettkampfhärte und der Rhythmus", sagte Hollerbach. Fürs erste aber habe Diaz, der an diesem Montag 33 Jahre alt wird, seine Sache "toll gemacht".

Zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage - der Saisonstart ist Würzburg fraglos gelungen. "Wir wollten die drei Punkte unbedingt. Der Sieg war ein bisschen glücklich, aber aufgrund unserer Leidenschaft ganz gewiss nicht unverdient", meinte Hollerbach. "Wir haben vor zwei Jahren noch in der Regionalliga gespielt. Die Entwicklung der Jungs, die da noch gespielt haben, ist klasse."

© SZ vom 12.09.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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