WM-Qualifikation:Werner sagt Löw ab

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Fällt mit einer Blockade der Halswirbelsäulenmuskulatur und des Kiefergelenks für die beiden kommenden Länderspiele aus: Angreifer Timo Werner. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Leipzig-Profi fällt vor den letzten WM-Qualifikationsspielen aus. Bayern-Profi Franck Ribéry kommt um eine OP herum. Und die Fifa verurteilt den DFB für die Schmähgesänge in Prag.

Fußball, DFB-Elf: Das Team von Joachim Löw muss den letzten Schritt zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland ohne Angreifer Timo Werner vollziehen. Der Leipziger musste am Montag für die abschließenden Qualifikationsspiele gegen Nordirland und Aserbaidschan absagen. Der 21 Jahre alte Werner fällt nach Angaben seines Vereins RB Leipzig wegen einer Blockade der Halswirbelsäulenmuskulatur und des Kiefergelenks aus. Bereits am Sonntag beim Leipziger Auswärtssieg in Köln fehlte er. Löw verzichtet nach DFB-Angaben auf eine Nachnominierung. Der Kader, der sich am Dienstag in Frankfurt trifft, umfasst damit noch 22 Akteure.

Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern München muss für längere Zeit auf Franck Ribéry verzichten. Der französische Fußball-Profi hat sich am Sonntag beim 2:2 des deutschen Meisters in Berlin gegen Hertha BSC einen Riss des Außenbandes im linken Knie zugezogen. Das habe eine eingehende Untersuchung ergeben, teilte der FC Bayern mit. Die Verletzung werde konservativ behandelt und das Knie zunächst für einige Wochen mit einer Schiene ruhiggestellt, hieß es. Eine genaue Ausfallzeit wurde nicht genannt.

Fußball, DFB: Der Fußball-Weltverband Fifa hat die rechtsradikalen Ausfälle deutscher Fans beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Tschechien moderat sanktioniert. Wie die Fifa mitteilte, muss der Deutsche Fußball-Bund eine Geldstrafe von 32 000 Franken (rund 36 500 Euro) bezahlen. Außerdem wurde der DFB verwarnt. Die Fifa hätte auch einen Fan-Ausschluss bei einem der nächsten Spiele verhängen können. Deutsche Stadionbesucher hatten am 1. September in Prag unter anderem eine Schweigeminute für zwei gestorbene tschechische Fußballfunktionäre gestört, Pyrotechnik gezündet und "Sieg"-Rufe nach dem Treffer zum 2:1 mit "Heil"-Rufen beantwortet.

Basketball, NBA: Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder hat vier Tage nach seiner Festnahme wegen Körperverletzung öffentlich Besserung gelobt. "Wir sind alle Menschen. Jeder macht Fehler", sagte der Spielmacher des NBA-Klubs Atlanta Hawks dem Atlanta Journal Constitution. Er versuche, "daraus zu lernen und das Vertrauen meiner Teamkollegen zu verdienen", führte der 24-Jährige in seiner ersten Stellungnahme seit dem Vorfall aus. Hawks-Trainer Mike Budenholzer erklärte, er sei "enttäuscht, dass sich jemand in so eine Lage bringt. Es ist Teil des Reifungsprozesses." Zugleich stützte Budenholzer aber auch seinen ersten Point Guard: "Ich denke, es ist eine Gelegenheit für ihn zu lernen. Er wird weiter wachsen. Er hat alle Anlagen, ein Anführer in unserem Team zu werden."

Schröder, dessen neuer Vierjahresvertrag über insgesamt 70 Millionen Dollar zur kommenden Saison greift, war am frühen Donnerstagmorgen in seinem Wohnort Brookhaven vor den Toren Atlantas festgenommen und später gegen Kaution freigelassen worden. Wie ESPN berichtete, ereignete sich der Vorfall in den frühen Morgenstunden in einer Shisha-Bar. Laut Polizeireport gingen die Handgreiflichkeiten von Schröder aus, er soll das Opfer geschubst haben. Danach sollen Schröder und drei Begleiter das Opfer mit Schlägen und Tritten traktiert haben.

Tennis, WTA: Tennisspielerin Angelique Kerber ist bei den China Open in Peking in der zweiten Runde ausgeschieden. Die frühere Weltranglisten-Erste unterlag am Montag Alizé Cornet 4:6, 4:6. Das Match der Zwölften der Weltrangliste gegen die 27 Jahre alte Französin dauerte 85 Minuten. Die 29 Jahre alte Kielerin wartet in diesem Jahr noch auf einen Turniersieg.

Rudern: Zumindest auf den Deutschland-Achter ist Verlass. Am letzten Tag der Ruder-WM wird das Großboot seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt erstmals seit 2012 wieder Gold. In den anderen 13 olympischen Klassen gehen die deutschen Ruderer jedoch leer aus.

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Thomas Tuchel gilt als Favorit für die Ancelotti-Nachfolge - würde aber ein gewisses Risiko mitbringen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Julian Nagelsmann kommt, soll kleiner geworden sein.

Von Christof Kneer

Das Paradeboot hat den Deutschen Ruderverband vor der schlechtesten WM-Bilanz in diesem Jahrtausend bewahrt. Im feuchtheißen Klima von Florida wurde die Crew um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann am letzten Tag der Titelkämpfe den Endlauf mit einer halben Bootslänge vor den USA und Italien. Damit sorgte sie für die einzige DRV-Medaille in den 14 olympischen Bootklassen. "Ein Traum ist wahr geworden. Der Druck war unbeschreiblich", sagte das jüngste Teammitglied Torben Johannesen aus Hamburg.

Der erste Triumph des Achters seit London 2012 vertrieb den Frust der vergangenen Jahre mit vier zweiten Plätzen in Serie. In souveräner Manier wurde das Final-Trauma überwunden. "Wir hatten im bisherigen Saisonverlauf Selbstvertrauen getankt. Der Sieg heute ist das I-Tüpfelchen", kommentierte Trainer Uwe Bender.

Fußball, Dritte Liga: Die Würzburger Kickers haben sich von Trainer Stephan Schmidt getrennt. Der 41-Jährige hatte erst im Sommer nach dem Abstieg der Unterfranken aus der 2. Fußball-Bundesliga die Nachfolge von Bernd Hollerbach angetreten. Der Drittligist begründete die Entscheidung am Montag mit der jüngsten Heimniederlage gegen die SpVgg Unterhaching und der "ausbleibenden Fortentwicklung des Teams". Bis auf Weiteres werde der bisherige Co-Trainer Michael Schiele die Mannschaft als Interimscoach betreuen. Die Kickers belegen nach elf Spielen mit zehn Punkten den viertletzten Tabellenplatz. Das nächste Punktspiel steht am 14. Oktober beim Karlsruher SC auf dem Programm.

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