WM-Affäre:Gespräch in Bern

Franz Beckenbauer sagt in der Affäre um die Heim-WM 2006 vor der Schweizer Bundesanwaltschaft aus, die seit eineinhalb Jahren auch gegen den 71-Jährigen ermittelt. Beckenbauer sei "kooperativ" gewesen, teilen die Staatsanwälte mit.

Franz Beckenbauer hat am Donnerstag in der Schweiz vor der Bundesanwaltschaft im Rahmen der Ermittlungen wegen eines möglichen Steuervergehens ausgesagt. Dies teilte der 71-Jährige in einer Stellungnahme mit.

"Heute habe ich mich zu einem seit längerem vereinbarten Gespräch bei der Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) eingefunden und deren sämtliche Fragen beantwortet", hieß es in der Mitteilung: "Aus Respekt vor der überaus korrekten BA werde ich mich in dieser Sache derzeit öffentlich nicht weiter äußern." Die Schweizer Anwaltschaft bestätigte der Agentur AP, dass sie den ehemaligen Funktionär in Bern am Donnerstag vernommen hatte. Beckenbauer sei "kooperativ" gewesen.

Die BA ermittelt in der Schweiz gegen mehrere frühere Fußballfunktionäre, seit dem 6. November 2015 auch gegen Beckenbauer. Es geht um den "Verdacht des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung". Beckenbauer weist die Vorwürfe zurück. Im Zentrum steht eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die der Deutsche Fußball-Bund 2005 fälschlich als Zahlung für eine Kultur-Gala während der WM 2006 deklariert hatte, obwohl sie die Rückführung eines Kredites von Robert Louis-Dreyfus aus dem Jahr 2002 war. Das geliehene Geld landete damals beim langjährigen Fifa-Funktionär Mohammed Bin Hammam. Wofür, ist weiter unklar.

© SZ vom 24.03.2017 / sid, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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