Weltcup in Lahti:Freund springt wie beflügelt

Ski Jumping World Cup in Falun

Siebter Sieg seiner Karriere: Severin Freund in Lahti

(Foto: dpa)

Erst in Falun, zwei Tage später auch in Lahti: Severin Freund springt beim Weltcup in Finnland erneut am besten - und gewinnt vor dem Österreicher Stefan Kraft und Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch.

Severin Freund hat in der Windlotterie von Lahti die Nerven bewahrt. Der Team-Olympiasieger ließ der Konkurrenz beim Skisprungweltcup im Süden Finnlands keine Chance und machte bei schwierigsten Verhältnissen den Sieg perfekt. "Im Moment macht's einfach richtig Spaß", sagte der 25-Jährige, der nach dem Gold von Sotschi bereits am Mittwoch im schwedischen Falun triumphiert hatte.

Bei seinem siebten Weltcupsieg zeigte Freund zwei sehr gute Sprünge auf 131 und 127 m, mit denen er letztlich elf Punkte vor dem zweitplatzierten Österreicher Stefan Kraft lag - in Falun waren es sogar knapp 16 Punkte Vorsprung gewesen. "Die beiden Wettkämpfe sind verdammt gut gelaufen, die Schanzen hier in Skandinavien liegen mir einfach", sagte Freund.

Im Gesamtweltcup zog Deutschlands Nummer eins am Japaner Noriaki Kasai vorbei auf Platz drei. Der 41 Jahre alte Routinier verzichtete auf den Wettkampf in Finnland, nachdem er sich in Falun eine Knieverletzung zugezogen hatte. An der Spitze des Gesamtweltcups liegt der Slowene Peter Prevc nach Platz vier in Lahti nur noch sieben Punkte vor Polens Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch, der Dritter wurde.

Nach einem Traumflug auf 131 m im ersten Durchgang lag Freund zur Halbzeit bereits in Führung. Österreichs wieder erstarkter Gregor Schlierenzauer sprang zwar einen Meter weiter, hatte aber ein Gate mehr Anfahrt. Im zweiten Durchgang war Kraft letzter Springer mit guten Windverhältnissen und schob sich mit einem Satz auf 134 vom zehnten Platz weit nach vorne. Schlierenzauer fiel auf Platz acht zurück, während Freund mit Rückenwind im unteren Teil des Hangs noch 127,5 m herbeizauberte.

Mehr Schatten als Licht gab es derweil bei den weiteren deutschen Springern. Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Marinus Kraus (Oberstdorf) kamen auf die Plätze 18 bzw. 23, Michael Neumayer (Berchtesgaden) lag als 24. noch vor Andreas Wank (Oberhof/26.), der mit Freund, Kraus und Wellinger in Sotschi Olympiasieger geworden war.

Richard Freitag setzte seine Serie schwacher Auftritte fort und verpasste als 34. den zweiten Durchgang. Der 22-Jährige war damit in prominenter Gesellschaft: Auch für den viermaligen Olympiasieger Simon Ammann (Schweiz/32.) sowie die früheren Vierschanzentournee-Sieger Anders Jacobsen (Norwegen/37.) und Wolfgang Loitzl (Österreich/39.) war der Wettkampf vorzeitig beendet.

In Lahti wird am Samstag (16.15 Uhr MEZ) ein Teamspringen ausgetragen, am Sonntag (14.00 Uhr MEZ) steht ein weiterer Einzelwettkampf auf dem Programm. Bis zum Saisonabschluss Ende März stehen noch Springen in Kuopio (Finnland), Trondheim, Oslo (beides Norwegen) und Planica (Slowenien) sowie die Skiflug-WM in Harrachov (Tschechien) an.

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