Volleyball-Bundesliga:Zwei Zufriedene

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Die Roten Raben Vilsbiburg siegen im Niederbayernderby 3:2 in Straubing. Am Samstag wollen sie sich gegen Potsdam direkt fürs Playoff-Viertelfinale qualifizieren. Die Straubingerinnen schielen auf die Pre-Playoffs.

Von Johannes Kirchmeier

Es war nur eine kleine Bewegung mit dem Handgelenk, ein Winken, das wieder Spannung in das bis dahin einseitige niederbayerische Derby in der Volleyball-Bundesliga brachte. Zuspielerin Karmen Kocar von Nawaro Straubing schickte den Ball im dritten Satz überraschend mit dem zweiten Kontakt ihres Teams übers Netz. Er landete direkt auf der Auslinie der Roten Raben Vilsbiburg - es war ein Zeichen an die Fans und den Gegner. Kocar machte klar: Wir sind da, jetzt spielen wir mit. Schließlich ging Straubing damit erstmals im dritten Satz in Führung (21:20), bevor die Gastgeberinnen das 1:2 nach Sätzen perfekt machten. Am Ende unterlagen sie zwar 2:3, aber lange hatte es nach einem deutlicheren Ergebnis ausgesehen. Nawaro-Trainer Guillermo Gallardo sagte: "Wir haben das Spiel lange ein bisschen verschlafen. Und dann hat es endlich 'klick' gemacht." Vor dem dritten Abschnitt hatte Gallardo geschimpft: "Mit so viel Respekt und so wenig Mut können wir nicht in der Bundesliga bestehen. Wir müssen uns mehr zutrauen." Was Zuspielerin Kocar mit ihrer Winkbewegung dann stellvertretend schaffte.

Am Ende jubelten die wiedererstarkten Vilsbiburgerinnen nach einem 15:10 im Tie-Break. Deren Trainer Jonas Kronseder war zufrieden, verhehlte jedoch nicht: "Ich hätte lieber 3:0 gewonnen, weil wir dann Kräfte sparen hätten können." Die Vilsbiburgerinnen wollen ja am Samstag im Heimspiel gegen Potsdam Platz sechs erobern, um sich direkt fürs Playoff-Viertelfinale zu qualifizieren. Und auch die Straubingerinnen waren nicht traurig nach dem Punkt, den sie im Kampf um ihr Saisonziel gut gebrauchen können. Sie wollen am Samstag ihre Saison auf einem Pre-Playoff-Platz beenden und damit dem Abstieg entkommen. "Wir haben schon jetzt eine gute Saison gespielt, aber wir fahren nach Suhl, um noch mal zu gewinnen", sagte Gallardo.

Was die niederbayerischen Fans sicher freuen dürfte, denn nach dem Spiel stimmten sowohl die Straubinger als auch die Vilsbiburger Anhänger in einen Chor aus 1006 Stimmen ein. Sieger und Unterlegene sangen: "Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehen." Mal abwarten: Vielleicht treffen sich die niederbayerischen Teams ja sogar noch in dieser Saison im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Sie sind auf jeden Fall so oder so gerade auf dem besten Weg dazu, für zwei Neuauflagen in der nächsten Saison zu sorgen.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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