VfB Stuttgart:Ein bisschen unten raus

Lesezeit: 2 min

Endlich mal was zum Jubeln: Timo Werner (l. neben Serey Dié) macht sich nach dem Führungstor für den VfB Stuttgart auf den Weg zur Seitenlinie. (Foto: firo)

Der VfB Stuttgart holt mit dem 3:1 in Hannover mehr als nur die ersten Punkte in dieser Bundesliga-Saison: Die Elf ist nicht mehr Letzter.

Der VfB Stuttgart hat im Krisen-Duell den ersten Saisonsieg gefeiert - und Hannover 96 auf den letzten Platz der Fußball-Bundesliga geschossen. Die Schwaben setzten sich nach fünf Niederlagen verdient mit 3:1 (2:1) durch. Dank der Tore von Christian Gentner (16. Minute), Timo Werner (18.) und Alexandru Maxim (90.+1) überholte der VfB in der Tabelle die Hannoveraner, die mit einem Punkt nun Schlusslicht sind. Für 96 traf lediglich Kenan Karaman (14.), so dass Hannovers Coach Michael Frontzeck auch im zehnten Versuch ohne Sieg gegen die Stuttgarter blieb und immer mehr um seinen Job bangen muss.

"Es ist brutal ärgerlich, gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren", sagte 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler. Dagegen bekannte VfB-Verteidiger Florian Klein: "Es ist eine riesengroße Erleichterung. Wichtig war, dass wir nach dem 0:1 die richtige Reaktion gezeigt haben."

Nach dem völlig missratenen Saisonstart hatten sich beide Klubs bereits zu Treueschwüren für ihre Trainer genötigt gesehen. In Hannover könnte die Zeit für Frontzeck trotzdem bald ablaufen. Martin Bader soll in den nächsten Tagen als neuer Geschäftsführer verpflichtet werden, wie Klubchef Martin Kind am Rande des Spiels bestätigte. Bader könnte dann nicht nur einen Sportdirektor, sondern womöglich auch einen neuen Trainer suchen müssen.

Dabei erwischten die Gastgeber den besseren Start. So war es durchaus verdient, als Karaman Hannover nach präziser Vorarbeit von Hiroshi Kiyotake aus kurzer Distanz in Führung brachte. Doch der VfB konterte nur zwei Minuten später. Gäste-Kapitän Gentner wurde im 96-Strafraum nicht energisch attackiert und schlenzte fein ins rechte Eck. Damit kassierte Hannover auch im 24. Spiel in Serie ein Gegentor. Und es kam umgehend noch schlimmer: Gentner eroberte den Ball, bediente Daniel Ginczek, dessen Schuss 96-Keeper Ron-Robert Zieler vor die Füße von Werner abwehrte. Der Youngster hatte wenig Mühe, nach 1105 Minuten seine Torflaute zu beenden. "Zwei vermeidbare Tore", urteilte Klubchef Kind zur Pause.

Die Hausherren waren nun völlig verunsichert. Sogar Routinier Leon Andreasen unterliefen häufig Fehlpässe. Mit den frühen Attacken der Stuttgarter hatte das 96-Mittelfeld große Mühe. Die Stuttgarter waren trotz einiger Mängel die spielerisch bessere Mannschaft, auch wenn ihre Defensive nicht immer sicher wirkte. So hatten die Gäste Glück, als Hannovers Marcelo kurz vor der Pause den Pfosten traf. Im Gegenzug verpasste Filip Kostic die mögliche Entscheidung. Mit einem Pfeifkonzert verabschiedeten die Zuschauer das Heim-Team in die Kabine. Aber es wurde auch nach dem Seitenwechsel nicht besser. Die Schwaben hatten weiterhin die besseren Szenen. Den Gastgebern fehlten die Mittel, um sich vor dem VfB-Tor aussichtsreich in Position zu bringen. Es war nur selten ein durchschlagskräftiges Konzept zu erkennen. Kurz vor Schluss traf der eingewechselte Maxim nach einer verunglückten Rettungsaktion von Zieler ins verwaiste Tor und machte alles klar.

© SZ vom 24.09.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: