US Open:Begehrtes Autogramm

Kevin Anderson hält bei den US Open gegen Andy Murray nicht nur mit, sondern gewinnt - und steht als erster Südafrikaner seit 1992 im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Dort darf er sich gute Chancen ausrechnen.

25 Asse servierte Kevin Anderson bei den US Open am Montagabend gegen den Weltranglisten-Dritten Andy Murray. Das war nicht verwunderlich, der Südafrikaner ist für seine Aufschlagstärke gefürchtet. Erstaunlicher war, dass er in langen Ballwechseln gegen den US-Open-Sieger von 2012 nicht bloß mithielt - sondern sie mit seiner Vorhandpeitsche oft für sich entschied. Der Lohn: Anderson steht nach dem 7:6 (5), 6:3, 6:7 (2), 7:6 (0) erstmals in seiner Karriere im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers - als erster Südafrikaner seit Wayne Ferreira 1992. "Mir fehlen die Worte. Ich kann nur sagen, dass ich vielleicht eines der besten Matches meines Lebens gespielt habe", sagte Anderson, der danach ausgiebig Autogramme schreiben durfte.

Der an 15 gesetzte Anderson spielt im reiferen Profi-Alter von 29 das beste Tennis seines Lebens. Bereits Ende August gewann er das Hartplatzturnier in Winston-Salem und beendete einen Finalfluch: Sieben Mal hatte er zuvor in Endspielen verloren. Im Juli hatte er in Wimbledon nach 40 Assen den späteren Sieger Novak Djokovic am Rande einer Niederlage, er unterlag erst im fünften Satz mit 5:7. Djokovic sagte damals: "Das war eines der schwierigsten Matches in Wimbledon in meiner Karriere. Beim Return war ich teilweise hilflos."

So erging es nun auch Andy Murray. Der 2,01 Meter große Anderson schlug variabel auf, mit bis zu 220 km/h in der Spitze. Während Murray erstmals seit 2010 das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers verpasste, trifft der Südafrikaner am Mittwoch in der Runde der letzten Acht auf Stan Wawrinka. Gegen den Schweizer hat er die vergangenen vier Duelle gewonnen.

© SZ vom 09.09.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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