Als der TSV 1860 München den größten Erfolg seiner Geschichte errang, war Zeljko Perusic derjenige, der der Mannschaft Stabilität gab. Auf dem Platz kämpfte, grätschte und rannte der defensive Mittelfeld-Spieler die Löwen 1966 zu ihrer einzigen Bundesliga-Meisterschaft. Und auch abseits des Platzes, das betonen alle, die mit ihm gespielt hatten, war er von herausragender Bedeutung für die Mannschaft. Am Donnerstag ist Perusic im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit in St. Gallen verstorben.
"Peru", wie ihn seine Mitspieler nannten, kam am 23. März 1936 im kroatischen Duga Resa zur Welt. In der Saison 1956/57 begann er seine Karriere bei Dinamo Zagreb. 1960 wurde er als Jugoslawiens Fußballer des Jahres ausgezeichnet, im gleichen Jahr gewann er mit der Nationalmannschaft olympisches Gold in Rom und wurde Vize-Europameister. Fünf Jahre später holte Max Merkel Perusic zum TSV 1860 München, wo er in seiner ersten Saison gleich Meister wurde. Der österreichische Trainer schätzte "Peru" so sehr, dass er für ihn nach dem Titelgewinn eine Sonderprämie von 10 000 Mark heraushandelte.
Für die Löwen lief Perusic 138 Mal in der Bundesliga auf, wurde nicht einmal verwarnt oder vom Platz gestellt und erzielte ein einziges Tor - 1968 beim 3:2-Sieg gegen den FC Bayern. 1970, nach dem Abstieg von 1860, wechselte der Publikumsliebling und beste Freund von Petar Radenkovic in die Schweiz zum FC St. Gallen. Als Spielertrainer stieg er mit St. Gallen in die erste Liga auf und spielte dort, bis er 1974 im Alter von 38 Jahren seine aktive Laufbahn beendete. Den Münchner Löwen blieb Perusic ein Leben lang verbunden. Regelmäßig besuchte der Inhaber einer Dauerkarte auf Lebenszeit die Spiele seines alten Vereins. Am Samstag im Spiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 wird der TSV 1860 mit Trauerflor auflaufen. Vor dem Anpfiff wird es eine Schweigeminute für Zeljko Perusic geben.