TSV 1860 München:Schwung vor der Kiste

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Wohl ohne den verletzten Marius Wolf, aber mit dem neuen Stürmer Stefan Mugosa empfängt der TSV 1860 München das Team von Union Berlin.

Von Markus Schäflein

Erst einmal entschuldigte sich Torsten Fröhling bei den Fans. Er hatte am Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren lassen, was offenbar nicht ausreichend nach außen kommuniziert worden war, jedenfalls standen einige Schaulustige am Trainingsgelände des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München und durften nicht hinein. Sie hätten wohl gerne zugeschaut, um ihre Schlüsse zu ziehen, ob der neue Stürmer Stefan Mugosa am Sonntag im Heimspiel gegen Union Berlin (13.30 Uhr) bereits mitwirkt. Das aber wollte Fröhling selbstredend nicht verraten: "Es kann sein, dass er von Anfang an spielt", sagte der Trainer, "das halte ich mir aber noch bis Sonntag offen.

Allerdings klang alles danach, als ob der Montenegriner, der aus Kaiserslautern gekommen war und in der vergangenen Spielzeit an Erzgebirge Aue ausgeliehen gewesen war, gleich auf Anhieb seine Chance erhält. Als Stürmer, der sich auch gerne in die Zehnerposition fallen lässt, würde der 23-Jährige gut zu Rubin Okotie passen; Stephan Hain muss um seinen Stammplatz bangen. Mugosa komme "gut in der Mannschaft an und ist interessiert", sagte Fröhling: "Er fühlt sich wohl, das spürt man. Man sieht, dass er seine Laufwege und eine gute Geschwindigkeit hat. Und er weiß, wo die Kiste steht."

Ein bisschen mehr Schwung vor der Kiste kann nicht schaden, zumal die Löwen zuletzt beim 2:2 in Nürnberg hauptsächlich an ihrer Chancenverwertung scheiterten. So warten sie weiter auf den ersten Zweitliga-Sieg der Saison. Angesichts von nur einem Pünktchen auf dem Konto wäre es hilfreich, wenn sich der zuletzt sichtbare spielerische Aufwärtstrend auch mal in einem Sieg ausdrücken würde. "Jetzt wäre es schön für die Mannschaft, wenn wir in ruhigeres Fahrwasser kommen", sagte Fröhling. "Ich hoffe, dass wir den ersten Dreier holen. Den haben wir uns langsam verdient."

Fröhling warnte vor den Qualitäten der Berliner, die auch noch keinen Sieg verbuchen konnten. "Sie sind physisch sehr stark und versuchen, einfach Fußball zu spielen", sagte er. Unions Angreifer Bobby Wood, unter dem früheren Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner im Unfrieden aus München geschieden, hat seine hohe Motivation bereits angekündigt; Fröhling sagte allerdings, er könne sich nicht vorstellen, weshalb Wood noch sauer auf Sechzig sein sollte: "Er ist bei uns zum amerikanischen Nationalspieler geworden." Bei den Löwen ist der Einsatz von Marius Wolf, 20, fraglich; der Flügelstürmer, der zuletzt mit 1860 über eine Vertragsverlängerung verhandelte, klagte am Donnerstag noch über Oberschenkelbeschwerden. Fröhling geht aber "davon aus, dass er dabei sein kann".

© SZ vom 22.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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