Tischtennis-Weltcup:Ovtcharov besiegt Boll

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Dimitri Ovtcharov. (Foto: dpa)

Durch einen imponierenden Sieg im Weltcup unterschreicht Dimitri Ovtcharov die Ablösung von Timo Boll als deutsche Nummer eins im Tischtennis. Roger Federer verliert bei seinem Heim-Turnier in Basel das Finale. Der THW Kiel gewinnt in der Handball-Bundesliga sein zehntes Saisonspiel.

Tischtennis: Europameister Dimitrij Ovtcharov (Hameln) hat die Ablösung von EM-Rekordchampion Timo Boll (Düsseldorf) als deutsche Nummer eins beim Weltcup im belgischen Verviers mit einem imponierenden Sieg gekrönt. Der Olympia-Dritte gewann das "kleine Finale" der beiden Freunde und Trainingspartner deutlich 4:1 und glich durch seinen zweiten Erfolg über den nur noch bis Monatsende einen Platz höher geführten Weltranglistenfünften hintereinander die Gesamtbilanz der beiden zum 3:3 aus. Der 25 Jahre alte Ovtcharov erhielt nach seiner ersten Halbfinal-Teilnahme beim Weltcup 15.000 Dollar Preisgeld. Der sieben Jahre ältere Boll, der seit Februar 2002 ununterbrochen höchstnotierter Deutscher im Ranking des Weltverbandes ITTF gewesen ist, konnte sich mit immerhin noch mit 10.000 Dollar trösten.

Tennis, Basel: Roger Federer hat den Sieg bei seinem Heimturnier in Basel verpasst. Der 32 Jahre alte Schweizer musste sich am Sonntag bei der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels dem topgesetzten Titelverteidiger Juan Martin del Potro aus Argentinien 6:7 (3:7), 6:2, 4:6 geschlagen geben. Federer muss damit weiter auf seinen zweiten Turniererfolg in diesem Jahr warten. Die langjährige Nummer eins der Welt holte sich seinen bislang einzigen Sieg in 2013 bei der Rasen-Veranstaltung in Halle/Westfalen Mitte Juni. Federer kann sich seine Teilnahme an der Tennis-WM nach Angaben der Spielerorganisation ATP nun mit einem Zweitrundensieg in Paris in der kommenden Woche sichern. Der Saisonabschluss der Herren findet vom 4. bis 11. November in London statt.

Handball, Bundesliga: Handball-Meister THW Kiel hat im elften Bundesliga-Saisonspiel auch auswärts in die Erfolgsspur zurückgefunden. Rund zwei Wochen nach der ersten Saisonniederlage beim SC Magedeburg holte der Tabellenführer beim Tabellen-14. Frisch Auf Göppingen ein 35:31 (18:15) und bleibt mit 20:2 Punkten Spitzenreiter. Beste Werfer aufseiten der Gäste waren Niclas Ekberg und Filip Jicha mit je acht Treffern. Für Göppingen traf Momir Rnic (9) am häufigsten.

Boxen: Arthur Abraham hat seinen Interkontinental-Titel der WBO gegen den Italiener Giovanni De Carolis verteidigt. Der 33 Jahre alte Supermittelgewichtler aus Berlin siegte einstimmig nach Punkten (120:108, 119:109, 119:109), konnte gegen den ungefährlichen Gegner aber nicht überzeugen. Als Ranglistenerster der WBO erkämpfte sich Abraham das Recht auf ein drittes Duell mit dem Magdeburger Weltmeister Robert Stieglitz. Der Titelkampf soll im Januar oder Februar stattfinden. Derweil eroberte Abrahams Kollege Jack Culcay den Interkontinental-Titel der WBA im Halbmittelgewicht zurück. Der Hamburger gewann am Samstag in Oldenburg die Revanche gegen den Argentinier Guido Nicolas Pitto einstimmig nach Punkten (115:113, 115:113, 117:112). Der 28 Jahre alte Schützling von Trainer Fritz Sdunek hatte das erste Duell vor einem halben Jahr mit 1:2-Punktrichterstimmen verloren.

Dagegen ist Karo Murat bei seinem Versuch gescheitert, Box-Legende Bernard Hopkins vom Weltmeisterthron zu stürzen. Der 30 Jahre alte Halbschwergewichtler unterlag Samstagnacht in Atlantic City dem 18 Jahre älteren IBF-Champion nach zwölf Runden einstimmig nach Punkten (108:119, 108:119, 110:117). Für den Profi aus dem Berliner Sauerland-Boxstall war dies die zweite Niederlage in seinem 28. Profikampf. Für Verärgerung bei den Boxfans sorgte dabei die ARD. Der Sender brach kurz nach vier Uhr nachts die Live-Übertragung aus Atlantic City/USA ohne Angabe von Gründen ab. Die ARD-Progammdirektion war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Eisschnelllauf, DM: Claudia Pechstein hat sich am Sonntag in souveräner Manier auch den deutschen Meistertitel über 5000 Meter gesichert. In Abwesenheit ihrer Erfurter Konkurrentin Stephanie Beckert siegte die 41 Jahre alte Berlinerin bei den Eisschnelllauf-Meisterschaften in der Inzeller Max-Aicher-Arena in 7:10,45 Minuten. Es war ihr insgesamt 19. nationaler Meistertitel. Tags zuvor hatte Pechstein über 3000 Meter das Duell gegen Beckert klar für sich entschieden. Über 1500 Meter qualifizierte sich die Langstrecken-Spezialistin mit Platz zwei hinter Monique Angermüller aus Berlin (1:57,73) für die in zwei Wochen beginnende Weltcupserie in Calgary.

Im 500-Meter-Sprint erkämpfte Judith Hesse nach ihrem Vortags-Sieg über 1000 Meter den zweiten Einzeltitel. Die Erfurterin profitierte allerdings vom Sturz der Top-Favoritin Jenny Wolf, deren Titelserie nach sechs Siegen hintereinander endete. Im zweiten Lauf zeigte die 34-jährige Berlinerin aber ihr wahres Leistungvermögen und holte sich in 37,74 Sekunden ihren vor zwei Wochen verlorenen Bahnrekord zurück. "Schade, dass ich bei meinen letzten deutschen Meisterschaften nicht auf dem Treppchen stehe", bedauerte Jenny Wolf, die nach den Winterspielen in Sotschi ihre Karriere beendet.

Beachvolleyball: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben die Beachvolleyball-Saison mit einem dritten Platz beim letzten Grand Slam im chinesischen Xiamen abgeschlossen. Die deutschen Meisterinnen aus Hamburg setzten sich am Sonntag im kleinen deutschen Finale gegen ihre Nationalmannschafts-Kontrahentinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler mit 2:0 (21:14, 21:19) durch. "Wir freuen uns riesig, dass wir uns mit der Bronzemedaille belohnen konnten", übermittelten Ludwig/Walkenhorst nach der Neuauflage des diesjährigen nationalen Meisterschafts-Endspiels in die Heimat.

Der erste Sieg für eine deutsches Frauen-Duo bei einem Grand Slam lässt allerdings weiter auf sich warten. "Leider haben wir im Halbfinale überhaupt nicht in unseren Rhythmus finden können", berichteten Ludwig/Walkenhorst. Klar mit 0:2 (15:21, 10:21) unterlagen sie im Semifinale den späteren Turniersiegerinnen April Ross und Kerri Walsh (USA). Die Berlinerinnen Holtwick/Semmler waren im Kampf um den Finaleinzug an den brasilianischen Weltranglisten-Ersten Talita/Lima ebenfalls mit 0:2 (13:21, 19:21) gescheitert. Die dreimaligen Olympiasiegerin Kerri Walsh hatte erst kürzlich nach der Geburt ihres dritten Kindes ein Comeback gefeiert. Mit Ross, Weltmeisterin von 2009, will die Ausnahme-Spielerin nun Anlauf zum angestrebten vierten Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro nehmen.

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