Tischtennis-EM:Nur Ovtcharov überzeugt

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Einmal durchschnaufen: Dimitrij Ovtcharov nach seinem Viertelfinal-Erfolg bei der Tischtennis-EM. (Foto: dpa)

Dimitrij Ovtcharov zieht bei der Tischtennis-EM ins Halbfinale ein und hübscht die maue Bilanz seines Verbandes auf. Die favorisierten Frauen enttäuschen im Einzel.

Dimitrij Ovtcharov hat am vorletzten Tag der Tischtennis-EM ein Fiasko für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) verhindert. Dank eines 4:2-Erfolgs gegen den Griechen Panagiotis Gionis wahrte der Weltranglisten-Fünfte die Chance auf die Verteidigung seines EM-Titels. Der Gewinner von 2013 qualifizierte sich mit dem zwölften Sieg im zwölften Turnierspiel in Jekaterinburg für das Halbfinale. Am Sonntag ist der Portugiese Tiago Apolonia die letzte Hürde vor dem Finale. "Die Regenerationsphase ist kurz, und das ist wieder ein anderer Gegner. Ich werde kräftemäßig wieder alles herausholen", sagte Ovtcharov. Den zweiten Endspielteilnehmer ermitteln der an Nummer zwei gesetzte Marcos Freitas aus Portugal und der Schwede Pär Gerell.

Der Erfolg von Ovtcharov war einer der wenigen Lichtblicke für den DTTB. Die favorisierten Frauen verpassten nach Gold im Team-Wettbewerb etwas überraschend die Medaillenplätze im Einzel. Die an Nummer eins gesetzte Han Ying verlor 2:4 gegen Lokalmatadorin Polina Michaylowa (Russland), und bei der deutschen Meisterin Petrissa Solja flossen nach dem 1:4 gegen Li Jie (Niederlande) Tränen. Die 21 Jahre alte Berlinerin, die unbedingt ihre erste Einzelmedaille holen wollte, spielte mit starken Armschmerzen.

"Das Ergebnis ist enttäuschend"

"Unser Anspruch muss es sein, auch am letzten Tag im Damen-Einzel vertreten zu sein. Das Ergebnis ist enttäuschend, wir werden die Partien einzeln analysieren", kündigte Sportdirektor Richard Prause an. Auch Bundestrainerin Jie Schöpp war nicht zufrieden. "Han hat Probleme gegen das Abwehrsystem. Sie war nach dem 1:3-Rückstand geknickt. Zudem hat ihre Gegnerin sehr geduldig gespielt", analysierte Schöpp die unerwartete Pleite der Weltranglisten-Elften gegen die Nummer 53. Auch in den Doppel-Konkurrenzen lief wenig nach Plan. Von drei DTTB-Kombinationen konnte sich nur das Damen-Doppel Han Ying/Irene Ivancan eine EM-Medaille sichern. Vier Plaketten in Jekaterinburg sind im Vergleich zur EM 2013 in Schwechat, als vier Gold- und jeweils zwei Silber- und Bronze-Plaketten heraussprangen, ein Rückschritt.

© SZ vom 04.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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