Ticketpreise der Fußball-WM:Brasilianer können ab 10 Euro zur WM

Lesezeit: 7 min

Die Fifa gewährt wie schon in Südafrika Sonderpreise für einheimische Fans. (Foto: dpa)

Die Fifa veröffentlicht die Ticketpreise für die Fußball-WM in Brasilien. Caster Semenya steht nicht im vorläufigen WM-Aufgebot von Südafrika. Borussia Dortmund verkauft 55.000 Dauerkarten.

Fußball-WM, Tickets: Die Preise für die Fußball-WM-Tickets 2014 in Brasilien stehen. Die günstigste Karte für ein Gruppenspiel kostet für Fußball-Fans außerhalb Brasiliens 90 Dollar (etwa 69 Euro), die teuerste - für das Endspiel am 13. Juli 2014 im Maracanã-Stadion - 990 Dollar (etwa 755 Euro). Der Ticketverkauf läuft in mehreren Phasen, die erste beginnt am 20. August und dauert bis 10. Oktober, wie FIFA-Marketing-Chef Thierry Weil am Freitag in São Paulo mitteilte. Während dieser Zeit können sich Fans auf der FIFA-Internetseite um Tickets bewerben. Insgesamt gibt es vier Preisklassen, wobei die vierte Kategorie ausschließlich für Brasilianer reserviert ist. In dieser Kategorie ist das günstigste Ticket - für Studenten, Senioren und Bezieher der Familiensozialhilfe - schon für 30 Reais (rund. 10 Euro) zu haben. Diese Kategorie hatte die FIFA auch schon bei der WM 2010 damals ausschließlich für Südafrikaner angeboten, um der heimischen Bevölkerung den Besuch von WM-Spielen zu ermöglichen. Insgesamt sind in den drei Verkaufsphasen drei Millionen Tickets für die 64 Spiele erhältlich. Bereits am Donnerstag hatte die Fifa nach Berichten brasilianischer Medien versehentlich Preise für WM-Tickets ins Netz gestellt. Danach kostet das günstigste Gruppenspiel-Ticket der Kategorie vier 30 Reais (10,30 Euro) und das teuerste der Kategorie eins 1980 Reais (677,80 Euro) fürs Finale am 13. Juli 2014. Die Informationen sind aber im Laufe des Donnerstags wieder von der FIFA-Internetseite genommen worden, wie die Online-Portale globoesporte.com und Estadão.com.br berichteten. Die FIFA teilte nach diesen Angaben mit, dass es sich um eine alte Tabelle gehandelt habe, die durch einen technischen Fehler online gestellt worden sei.

Bundesliga, Dauerkarten: Borussia Dortmund bleibt der Dauerkarten-Krösus der Fußball-Bundesliga. Am Freitag wurde das 55.000 und letzte Saisonticket an den Empfänger versandt. Damit sind in der kommenden Spielzeit mehr als zwei Drittel der 80.645 Plätze im Stadion durch Stammkunden besetzt. Der deutsche Vizemeister hätte jedoch weit mehr Dauerkarten verkaufen können. "Wir haben uns gemeinsam dafür entschieden, wie in den Vorjahren nicht mehr als 55.000 Dauerkarten zu vergeben, damit auch unsere Fans, die eine sehr weite Anreise haben und nicht bei jedem Spiel dabei sein können, eine Chance auf eine Tageskarte haben", erklärte Carsten Cramer, Direktor für Vertrieb und Marketing. Für die kommende Spielzeit wurden lediglich 220 Neukunden registriert, nachdem 99,6 Prozent der Alt-Kunden ihren Platz in der Arena auch für die neue Saison gebucht hatten. Die Empfänger der frei gewordenen Tickets wurden per Los über eine Warteliste ermittelt.

Leichtathletik, WM: Die frühere 800-m-Weltmeisterin Caster Semenya wird wohl nicht bei der Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) an den Start gehen. Die 22-Jährige fehlt im 30-köpfigen Aufgebot, das der südafrikanische Verband am Freitag bekannt gab. Caster Semenya hatte bei ihrem Comeback nach langer Verletzungspause am Mittwoch im finnischen Lahti zwar gewonnen, sich aber mit der Zeit von 2:06,58 Minuten weit entfernt von ihrer Bestform und auch der WM-Norm (2:00,00) präsentiert. Bei ihrem WM-Triumph 2009 in Berlin war sie 1:55,45 gelaufen. Wie ihr Manager Jukka Harkönen mitteilte, werde sein Schützling bis zum Ende der Qualifikationsphase kein Rennen mehr bestreiten. Semenya hatte nach ihrem Silberlauf bei den Olympischen Spielen 2012 in London wegen einer Knieverletzung keine Rennen mehr absolviert. Semenya war 2009 bei ihrem WM-Sieg in Berlin ins Rampenlicht getreten. Ihr Sieg wurde aber seinerzeit von dem Vorwurf überschattet, sie sei ein Mann. Semenya musste sich einem Geschlechtstest sowie einer Hormonbehandlung unterziehen und gewann nach einjähriger Zwangspause bei der WM 2011 in Daegu Silber.

Zehn schnellste 100-Meter-Sprinter
:Jede Menge Lug und Trug

Von den zehn schnellsten Sprintern der Geschichte sind bis heute nur zwei unbelangt: Der jamaikanische Weltrekord-Mann Usain Bolt und sein Kollege Nesta Carter. Alle anderen 100-Meter-Läufer in den Top Ten wurden als Doper überführt, gesperrt oder standen vor Gericht. Einer dealte sogar mit Heroin. Eine Übersicht.

Von Jonas Beckenkamp

Golf, British Open : Nach zwei mäßigen Runden hat der Ratinger Golfprofi Marcel Siem bei den British Open wahrscheinlich die Teilnahme am Wochenende verpasst. Der 32-Jährige lag am Freitag mit 151 Schlägen (75+76) auf dem Par-71-Kurs im schottischen Muirfield Golf Club neun Schläge über dem Platzstandard und bangte um den Cut. "Das macht mir keinen Spaß", sagte der gefrustete Siem, "erst habe ich es mit Geduld, dann mit der Brechstange probiert." Das Spielen auf den harten britischen Dünenplätzen an der See sei nicht sein Ding: "Links-Golf ist nicht meine Spielart, es ist Lotterie." Auch der Weltranglisten-Erste Tiger Woods aus den USA haderte mit dem trockenen Platz, spielte aber deutlich besser und will am Wochenende ein Wörtchen um den Titel mitreden. Mit einem Gesamtergebnis von 140 (69+71) rangierte der 14-malige Major-Sieger nach dem Ende seiner Runde am Nachmittag zu diesem Zeitpunkt zwei Schläge hinter Landsmann Zach Johnson auf Platz vier. Martin Kaymer aus Mettmann ging erst später auf die Runde.

Radsport, Wada: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat ein Angebot des britischen Radsport-Teams Sky ausgeschlagen, die Leistungsdaten des Tour-de-France-Gesamtführenden Christopher Froome einzusehen. Es sei nicht der direkte Auftrag der Wada, auf einzelne Angebote einzugehen, sagte deren Medienbeauftragter Ben Nichols der Nachrichtenagentur AFP: "Wir nehmen bei Sportereignissen nur dann Überprüfungen vor, wenn wir von einem internationalen Verband dazu eingeladen wurden." Der Radsport-Weltverband UCI sei die verantwortliche Organisation, um Leistungsdaten zu übermitteln. Auch die britische Antidoping-Behörde UKAD sei ein passender Gesprächspartner für die Sky-Mannschaft. Grundsätzlich begrüßte die Wada aber die Bereitschaft. "Wir ermuntern alle involvierten Personen, wichtige Informationen mit denen zu teilen, die sich für einen fairen und sauberen Sport einsetzen. Wir interessieren uns immer für Daten, die den Anti-Doping-Kampf unterstützen", sagte Nichols. Sky-Teamchef David Brailsford hatte zuletzt im Zuge der Dopingdiskussion um den britischen Tour-Dominator der französischen Tageszeitung L'Equipe Informationen zu 18 Bergankünften Froomes seit der Spanien-Rundfahrt 2011 übergeben. Der französische Sportwissenschaftler und Trainer beim Team FDJ, Fred Grappe, hatte keine Anormalitäten festgestellt. Sky hatte sich im Kampf um die Glaubwürdigkeit von Froomes Leistungen neben der Wada auch an Ukad gewandt. In der Pressekonferenz nach Froomes Triumph am Mont Ventoux hatte Brailsford öffentlich die Absicht geäußert, der Wada intensiven Einblick in alle Vorgänge seiner Mannschaft zu gewähren.

Basketball, FC Bayern: Basketball-Bundesligist FC Bayern München hat Nationalspieler Yassin Idbihi verpflichtet. Der 29 Jahre alte Center kommt vom Liga-Konkurrenten ALBA Berlin und erhält einen Zweijahresvertrag, teilten die München am Freitag mit. "Yassin kennt sich in der Bundesliga bestens aus und auch auf europäischem Niveau hat er seine Qualitäten bewiesen", erklärte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic. Zudem habe er stets "eine vorbildliche Einstellung und enormen Einsatzwillen an den Tag gelegt". "Ich habe mich in meiner Karriere noch nie so sehr darauf gefreut, bei einem Verein zu spielen", erklärte der Neuzugang. "Es ist unglaublich, was der FC Bayern in den letzten Jahren im Basketball bewegt hat. Davor habe ich riesigen Respekt und bin begeistert, diese Entwicklung nun gemeinsam mit dem Team weiter vorantreiben zu dürfen."

Champions League, Qualifikation: Einen Tag nach dem vorläufigen juristischen Erfolg gegen den Ausschluss aus dem Europapokal hat Fenerbahce Istanbul eine lösbare Aufgabe für die Champions-League-Qualifikation erhalten. Der türkische Vizemeister muss in der 3. Runde bei Red Bull Salzburg antreten, wie die Auslosung am Freitag in Nyon ergab. Sportdirektor beim österreichischen Vizemeister ist Ralf Rangnick, in Roger Schmidt sitzt ein deutscher Trainer auf der Bank. Die Europäische Fußball-Union hatte Fenerbahce wegen der Verwicklung in den türkischen Manipulationsskandal für zwei Jahre gesperrt. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne setzte die UEFA-Sanktionen am Donnerstag jedoch aus und will bis zum 28. August ein endgültiges Urteil verkünden. Dies hatte die UEFA akzeptiert. Die Hinspiele der 3. Runde werden am 30. und 31. Juli ausgetragen, die Rückspiele am 6. und 7. August. Dabei gibt es ein niederländisch-belgisches Nachbarschaftsduell zwischen der PSV Eindhoven und Zulte Waregem. Olympique Lyon tritt gegen Grashopper Zürich an. Schalke 04 greift zwei Wochen später in den Hinspielen der Playoff-Runde ein. Dort entscheidet sich, ob die Gelsenkirchener erneut den Sprung in die Gruppenphase schaffen.

Tennis, Bad Gastein: Annika Beck ist im Viertelfinale des WTA-Turniers von Bad Gastein klar gescheitert. Die aufstrebende deutsche Tennis-Meisterin war am Freitag beim 0:6, 1:6 ohne Chance gegen Karin Knapp aus Italien. Damit sind bei der mit 235 000 Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung in Österreich alle deutschen Spielerinnen ausgeschieden.

Schwimm-WM, Vergabe: Die Schwimm-Weltmeisterschaften 2019 und 2021 finden in Gwangju/Südkorea und in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt. Der Weltverband FINA vergab die beiden Veranstaltungen am Freitag in Barcelona an die einzigen Bewerber, die erstmals WM-Gastgeber sind. Die Ausrichter der nächsten beiden Weltmeisterschaften waren bereits vor zwei Jahren in Shanghai festgelegt worden: 2015 ist Kasan in Russland Austragungsort, zwei Jahre später Mexiko Gastgeber. Offen ist noch, ob die WM 2017 wie ursprünglich geplant in Guadalajara oder in Cancun stattfindet.

Frauenfußball-EM, Viertelfinale: Die Fußball-Frauen aus Dänemark sind durch Losentscheid ins Viertelfinale der Europameisterschaft in Schweden eingezogen, Russland muss dagegen die Heimreise antreten. Das teilte der Europäische Fußball-Verband UEFA nach der Auslosung am späten Donnerstagabend in Norrköping mit. Die Auslosung war notwendig geworden, weil Russland und Dänemark als Dritte ihrer jeweiligen Gruppe nach der EM-Vorrunde die gleiche Punktzahl aufwiesen. Island stand als bester Gruppendritter bereits fest. Damit sind nun alle Viertelfinal-Paarungen perfekt. An diesem Sonntag (15.00 Uhr) trifft Gastgeber Schweden auf Island, Deutschland tritt um 18.00 Uhr in Växjö gegen Italien an. Tags darauf spielen Norwegen und Spanien (18.00 Uhr) in Kalmar um den Einzug ins Halbfinale, in Linköping treffen am Montagabend (20.45 Uhr) Frankreich und Dänemark aufeinander.

Leichtathletik, Doping: Diskuswerfer Traves Smikle hat im jamaikanischen Dopingskandal als vierter Top-Leichtathlet einen positiven Test bestätigt. Die nationale Anti-Doping-Kommission JADCO habe ihn über dieses Ergebnis einer Urinprobe von den jamaikanischen Meisterschaften im Juni informiert, schrieb der 21-Jährige in einer Mitteilung. Diese zitierten mehrere Medien am Donnerstag (Ortszeit) übereinstimmend. Welche Substanz gefunden wurde, ließ Smikle offen. "Als Athlet muss ich Verantwortung für alles übernehmen, was in meinem Körper gefunden wird. Allerdings möchte ich festhalten, dass ich nicht wissentlich oder willentlich eine verbotene Substanz eingenommen habe", teilte er mit. Insgesamt waren fünf jamaikanische Leichtathleten bei den Meisterschaften in Kingston positiv getestet worden. Die positiven Ergebnisse des früheren 100-Meter-Weltrekordlers Asafa Powell, der Sprinterin Sherone Simpson und Diskuswerferin Allison Randall waren bereits vor dem Fall Smikle publik geworden. Der Werfer war bei den Olympischen Spielen von London 2012 in der Diskus-Qualifikation gescheitert. Er werde alles tun, um sich zu rehabilitieren, betonte Smikle.

Leichtathletik-WM, Absage: Der algerische Läufer Taoufik Makhloufi, im vergangenen Sommer in London Olympiasieger über 1500 m, hat wegen einer Virusinfektion seine Teilnahme an der WM in Moskau (10. bis 18. August) abgesagt. Dies berichtete die Zeitung El Watan am Donnerstag auf ihrer Internetseite. Der 25-Jährige war schwach in die Saison gestartet und hat wegen der Erkrankung seit einem Monat nicht mehr trainiert. Damit wird in Russland ein weiterer Star fehlen. Zuvor hatten bereits der jamaikanische Sprintstar Yohan Blake und Kenias 800-m-Weltrekordler David Rudisha verletzungsbedingt abgesagt. Zudem werden die in A-Proben positiv auf Doping getesteten Sprinter Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) fehlen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: