Testspiel:Hessen Kassel protestiert mit Standfußball

  • Weil die Gehälter der Spieler ausstehen, bewegt sich die Mannschaft von Hessen Kassel beim Testspiel gegen den 1. FC Köln zunächst überhaupt nicht.
  • "Wir als Mannschaft wollten aufmerksam machen auf die Vorgänge der letzten Zeit", sagt Kapitän Tobias Becker.
  • Am Ende siegt der Regionalligist 5:3 gegen den Erstligisten.

Die Spieler standen regungslos auf dem Platz, und rollte der Ball auch nur einen halben Meter an ihnen vorbei, rührten sie sich nicht: Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben die Fußballer des Regionalligisten KSV Hessen Kassel gegen die eigene Vereinsführung protestiert.

Weil sie auf ausstehende Gehälter warten, bewegten sich die Spieler am Dienstagabend im Testspiel gegen den 1. FC Köln in der ersten Minute der Partie überhaupt nicht - erst nach Ablauf der 60 Sekunden liefen sie los und begannen, richtig Fußball zuspielen.

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Der Gegner aus Köln war vorab über den Protest informiert und verzichtete etwa darauf, ein Tor zu erzielen. "Wir als Mannschaft wollten aufmerksam machen auf die Vorgänge der letzten Zeit", begründete Kapitän Tobias Becker in der Hessische Niedersächsische Allgemeine den Protest der Mannschaft.

Am Ende siegt der Regionalligist

Der Traditionsverein hatte Anfang des Monats angekündigt, dass er den Etat für die kommende Saison in der Regionalliga deutlich reduzieren wird. Grund ist unter anderem der schrittweise Rückzug des Hauptsponsors VW.

Nach der einminütigen "Auszeit" legten die Spieler aber richtig los und entschieden die Begegnung gegen den Bundesligisten vor 5000 Zuschauern überraschend mit 5:3 für sich.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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