Tennis in Halle:Kohlschreiber und Mayer stürmen ins Viertelfinale

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Philipp Kohlschreiber beim Sieg über Tobias Kamke in Halle. (Foto: AFP)

Deutsche Tennisprofis gewinnen mühelos ihre Achtelfinals in Halle. Bernd Schuster wird offenbar neuer Trainer beim FC Málaga. Sportdirektor Kreuzer will die Hamburger Gehaltskosten senken. Handball-Absteiger Großwallstadt findet einen neuen Coach.

Tennis, Gerry Weber Open: Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer haben beim Tennis-Turnier im westfälischen Halle ohne Mühe das Viertelfinale erreicht. Kohlschreiber gewann am Donnerstag bei den Gerry Weber Open das deutsche Duell gegen Tobias Kamke mit klar 6:4, 6:3. Mayer hatte beim 6:2, 6:3 gegen seinen Namensvetter Leonardo Mayer aus Argentinien ebenfalls keine Schwierigkeiten. Damit stehen bei der Rasen-Veranstaltung bereits drei Deutsche in der Runde der letzten Acht. Am Mittwoch hatte Mischa Zverev sein Viertelfinal-Ticket gelöst. Der Wildcard-Inhaber aus Hamburg fordert an diesem Freitag Topfavorit Roger Federer heraus.

Kohlschreiber verwandelte nach 67 Minuten seinen zweiten Matchball. Im Viertelfinale trifft der Halle-Champion von 2011 nun auf den Russen Michail Juschni. "Ich bin sehr zufrieden. Ich spiele im Moment einfach sehr gutes Tennis", sagte Kohlschreiber nach seinem ungefährdeten Sieg auf dem Centre Court. Nur zu Beginn des ersten Satzes tat sich der Augsburger etwas schwer und musste zwei Breakbälle abwehren. "Es gab zum Anfang ein paar brenzlige Situationen. Insgesamt habe ich meine Aufschlagsspiele aber sehr sicher gewonnen", meinte die Nummer 18 der Welt.

Mayer knüpfte an seine starke Leistung aus der ersten Runde an, als er dem österreichischen Qualifikanten Martin Fischer keine Chance gelassen hatte. Von Beginn an setzte er den argentinischen Sandplatzspezialisten unter Druck und brachte seinen Gegner mit seinem Rückhand-Slice schier zur Verzweiflung. Nach 35 Minuten hatte der Davis-Cup-Profi den ersten Satz mit 6:2 für sich entschieden. Durch zwei schnelle Breaks zu Beginn des zweiten Durchgangs war der Widerstand von Leonardo Mayer dann schnell gebrochen. Zwar gab Florian Mayer zum 3:5 selbst noch einmal seinen Aufschlag ab, wenig später machte er das Weiterkommen mit seinem ersten Matchball aber perfekt. Nun wartet in Gasquet die erste hohe Hürde für den Franken.

Fußball-Transfermarkt in Europa
:Buhlen um die besten Stürmer

Mario Gomez will nicht mehr beim FC Bayern spielen, Robert Lewandowski will unbedingt - und darf nicht. Doch nicht nur in der Bundesliga hat das Wetteifern um die stärksten Angreifer begonnen. In allen europäischen Topklubs herrscht Aufregung. Ganz vorne dabei: Real Madrid und Manchester City.

Eine Übersicht von Martin Anetzberger und Lisa Sonnabend

Spanien, Bernd Schuster: Das Engagement von Trainer Bernd Schuster beim spanischen Fußball-Erstligisten FC Málaga ist nach Informationen des SID, Sky Sports und weiterer spanischer Medien perfekt. Der 53-Jährige soll die Nachfolge des Chilenen Manuel Pellegrini (59) antreten, der zur kommenden Saison wohl Teammanager von Manchester City wird. Zuletzt war Schuster, Europameister von 1980, nach seinem Rauswurf beim türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul im März 2011 ohne Job. Im Dezember hatte er sich eine kurzfristige Absage beim Bundesligisten VfL Wolfsburg eingehandelt.

Málaga wäre der vierte spanische Erstligist in Schusters Trainerkarriere nach UD Levante (2004/05), dem FC Getafe (2005 bis 2007) und Real Madrid (2007 bis 2008). Zudem trainierte er von 2001 bis 2003 den Zweitligisten Deportivo Xerez. Als Spieler war der frühere Mittelfeldregisseur in Spanien für die Spitzenklubs FC Barcelona (1980 bis 1988), Real Madrid (1988 bis 1990) und Atlético Madrid (1990 bis 1993) im Einsatz.

Bundesliga, Hamburger SV: Sportdirektor Oliver Kreuzer vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV muss trotz der anstehenden Millionen-Einnahme durch den Verkauf des Sturmjuwels Heung-Min Son den Rotstift ansetzen. "Wir werden nicht auf Anhieb vier Neulinge präsentieren, die allesamt Ablöse kosten", sagte der 47-Jährige dem Kicker. "Wir müssen erst den Kader ausdünnen. Und zwar nicht nur die Spieleranzahl reduzieren, sondern auch die Gehaltskosten auf unter 40 Millionen Euro senken." Dennoch brauche der HSV, den Kreuzer als "ganz große Nummer" und "schlafenden Riesen" bezeichnete, gleichwertigen Ersatz für den Südkoreaner Son, den es zu Bayer Leverkusen zieht. Im Gespräch ist Roque Santa Cruz, der in der vergangenen Saison von Manchester City an den Champions-League-Viertelfinalisten FC Málaga ausgeliehen war. Zudem umwirbt der HSV Innenverteidiger Timm Klose vom 1. FC Nürnberg.

Bundesliga, Fortuna Düsseldorf: Manager Wolf Werner vom Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf wird seinen zum Ende der Saison 2013/2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das teilte der 71-Jährige dem Aufsichtsrat der Düsseldorfer mit. Werner stand nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga stark in der Kritik, der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Kall stellte sich aber erneut hinter den ehemaligen Nachwuchsmanager von Werder Bremen: "Er stand und steht als verantwortlicher Vorstand Sport maßgeblich für die positive sportliche Entwicklung der Fortuna in den vergangenen sechs Jahren." Nach der Vorstellung des neuen Trainers Mike Büskens hatte es Spekulationen gegeben, dessen ehemaliger Mitspieler Jörg Schmadtke könnte als Manager nach Düsseldorf kommen.

Zitate zum Fall Lewandowski
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Wer hat sich nicht schon alles zum möglichen Transfer von Robert Lewandowski geäußert. Natürlich die Berater des Stürmers, auch BVB-Boss Watzke und Bayern-Trainer Heynckes. Und Lewandowski selbst. Einen besonderen Rüffel holte sich Lothar Matthäus ab.

Motorsport, USA: Die US-Motorsportszene trauert um Jason Leffler: Der langjährige NASCAR-Pilot starb bei einem "Dirt-Car"-Rennen auf dem Bridgeport Speedway im US-Bundesstaat New Jersey im Alter von 37 Jahren an den Folgen eines schweren Unfalls. Leffler hatte bei der "Night of the Wings" auf dem sandigem Untergrund die Kontrolle über sein Sprint Car verloren, war gegen die Begrenzung geprallt und hatte sich dann mehrfach überschlagen. Die Rettungskräfte befreiten Leffler aus dem Fahrzeug, im Krankenhaus erlag er am späten Mittwochabend (Ortszeit) seinen Verletzungen. Leffler, der unter anderem mit 70 absolvierten Rennen in der Sprint-Cup-Serie als erfahrener Pilot galt, hinterlässt eine Frau und einen fünfjährigen Sohn. Die NASCAR würdigte Leffler als leidenschaftlichen Wettkämpfer. "Unsere Gedanken, Gebete und tiefstes Beileid gelten der Familie von Jason Leffler", heißt es in dem Statement.

Handball, EM: Handball-Bundestrainer Martin Heuberger hat nach der 25:27-Niederlage in Montenegro von der Spitze des Deutschen Handballbundes (DHB) vorerst eine Jobgarantie erhalten. "Ich sehe keine Notwendigkeit, aus der Niederlage jetzt personelle Konsequenzen zu ziehen", sagte Verbandspräsident Ulrich Strombach dem SID in Podgorica: "Die Mannschaft hat sehr gut gekämpft. Es fehlt zwar noch an vielem, aber ich glaube, dass der Bundestrainer die Möglichkeit bekommen wird, das, was zu tun ist, noch zu tun." Durch die Niederlage am vorletzten Spieltag droht Deutschland das erstmalige Scheitern in der EM-Qualifikation. Der Europameister von 2004 hat die Teilnahme an der Endrunde im Januar 2014 in Dänemark nicht mehr in eigener Hand. Die DHB-Auswahl muss am Samstag (14.00 Uhr) in Aschaffenburg Außenseiter Israel bezwingen, gleichzeitig ist sie auf Schützenhilfe der bereits für die EM qualifizierten Montenegriner in Tschechien angewiesen.

NHL, Finalspiele: In den Finalspielen der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL haben die Boston Bruins mit Nationalspieler Dennis Seidenberg die erste Partie bei den Chicago Blackhawks unglücklich verloren. Am Mittwoch unterlag der Meister von 2011 dem Champion von 2010 nach dreimaliger Verlängerung mit 3:4. Das von 22.110 Zuschauern im ausverkauften United Center bejubelte Siegtor für die Blackhawks schoss Andrew Shaw in der 113. Minute. Boston hatte in der 47. Minute bereits mit 3:1 geführt, Chicago glich aber durch Treffer von Dave Bollard (48.) und Johnny Oduya (53.) noch aus. Seidenberg bekam mit 48:31 Minuten die meiste Einsatzzeit seines Teams. Chicago hat im zweiten Endspiel um den Stanley Cup am Samstag erneut Heimrecht.

Handball, TV Großwallstadt: Der TV Grosswallstadt, nach 44 Jahren erstmals aus der Handball-Bundesliga abgestiegen, hat Khalid Khan als neuen Trainer vorgestellt. "Wir sitzen alle in einem Boot, und wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, stehen die Chancen sehr gut, den TV Grosswallstadt wieder in ruhiges Fahrwasser zu steuern", sagte Khan bei seiner Vorstellung am Donnerstag. Der 47-Jährige tritt die Nachfolge von Peter David an und erhält einen Einjahresvertrag bei den Unterfranken. Altmeister Großwallstadt, der zwischen 1978 und 1990 sechs Mal die deutsche Meisterschaft und zwei Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte, war als Tabellen-16. aus der Bundesliga abgestiegen.

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