Stuttgart:Komplizierte Körpersprache

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Der VfB erkennt viele Schwächen im eigenen Spiel und gibt sich nach dem knappen Pokal-Erfolg bei Holstein Kiel erleichtert.

Trotz seines durchwachsenen Pflichtspiel-Debüts war Alexander Zorniger nicht etwa angefressener als während der Testspielphase, sondern erleichtert. "Wir sind in der zweiten Pokalrunde, das haben ja nicht alle Bundesligisten geschafft", sagte der neue Trainer des VfB Stuttgart nach dem mühsamen 2:1 (1:1)-Sieg beim Drittligisten Holstein Kiel. Nur eine Woche zuvor hatten die Schwaben unter der Regie ihres neuen Übungsleiters beim 4:2 gegen Manchester City brilliert. Im mit 9916 Zuschauern ausverkauften Holstein-Stadion indes tat sich der Favorit eine Stunde lang schwer und hätte sich zumindest über eine Verlängerung nicht beklagen dürfen.

"Wir haben lange zu kompliziert gespielt und hatten keine gute Körpersprache", analysierte der 47-Jährige, und auch Mannschaftskapitän Christian Gentner fand einige Schwachstellen. "Wir haben uns zu sehr dem Kieler Spiel der langen Bälle angepasst." Rückschlüsse auf den Bundesligastart am kommenden Wochenende gegen den 1. FC Köln wollte er jedoch nicht zulassen. "Das wird ein ganz anderes Spiel", sagte der Routinier. Sollte es aus Sicht der Schwaben auch werden, gegen die fußballerisch doch limitierten Platzherren fehlte es beim VfB unübersehbar am nötigen Offensivdruck. Das Fehlen von Torjäger Martin Harnik, von Zorniger wegen einer Erkältung geschont, machte sich deutlicher bemerkbar, als so mancher am Neckar vorher geglaubt hatte. Nur gut für die Gäste, dass der bewegliche Daniel Didavi in der 41. Minute die Kieler Führung durch Rafael Czichos (37.) rasch ausgleichen konnte. Doch wirklich dominant war der Favorit erst, nachdem der bis dahin unauffällige Daniel Ginczek in der 60. Minute für den Erstligisten getroffen hatte. Bei den Kielern richteten sich die Blicke rasch wieder auf den Punktspielalltag. Nach dem denkbar knappen Scheitern in der Relegation gegen 1860 München hat man an der Förde den Zweitligaaufstieg erneut ins Visier genommen.

© SZ vom 10.08.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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