Spanischer Supercup:Barcelona misslingt Aufholjagd gegen Bilbao

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Ein Tor von ihm war zu wenig: Lionel Messi hadert nach dem 1:1 gegen Bilbao (Foto: dpa)

Die Mannschaft von Lionel Messi muss sich im Supercup-Rückspiel mit einem 1:1 begnügen - ter Stegen spielt nicht. Der FC Bayern siegt bei Dynamo Dresden. Und Andrea Petkovic entscheidet das deutsche Tennisduell für sich.

Spanischer Fußball, Supercup: Der Traum von "El Sextete" ist für den Champions-League-Sieger FC Barcelona erwartungsgemäß zerplatzt. Ohne den deutschen Fußball-Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen kamen die Katalanen im Final-Rückspiel um den spanischen Supercup gegen Athletic Bilbao nur zu einem 1:1 (1:0) und mussten den Titel nach der 0:4-Pleite im Hinspiel am Freitag Bilbao überlassen. Nach seinem Fauxpas drei Tage zuvor musste der Ex-Gladbacher ter Stegen zusehen, wie Claudio Bravo den Platz zwischen den Pfosten übernahm. Die Gastgeber brachte Lionel Messi (43.) in Führung. Nachdem Gerard Piqué die Rote Karte gesehen hatte, kassierte der spanische Meister in Unterzahl den Ausgleich durch Aritz Aduriz (74.). Kurz vor Schluss flog auch Bilbaos Sola nach groben Foulspiel vom Platz (86.). Das nötige Offensiv-Feuerwerk im Camp Nou blieb aus, so dass Barcelona nach den Triumphen in Meisterschaft, Pokal, Champions League und europäischem Supercup den fünften von sechs möglichen Titeln im Kalenderjahr verpasste. Ende des Jahres hat Barça noch die Chance auf den Weltpokal. Für Bilbao war es der erste Titel seit dem Double 1984.

Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern München hat am Montagabend ein Benefizspiel beim Drittligisten SG Dynamo Dresden 3:1 (1:0) gewonnen. Vor 30 730 Zuschauern markierten Arjen Robben (17.), Arturo Vidal (48.) und Juan Bernat (74.) die Treffer für die Münchner, die mit fast allen Stars antraten und auf eine Antrittsgage verzichteten. Pascal Testroet (86.) erzielte den Anschlusstreffer für die Schwarz-Gelben, die mit den erzielten Einnahmen einen weiteren Schritt zur finanziellen Gesundung gehen werden.

Angeführt von den Weltmeistern Philipp Lahm und Mario Götze übernahmen die Bayern bei strömendem Regen von Beginn an die Kontrolle. Zweimal Robben und Pierre Emil Höjbjerg vergaben in den ersten 15 Minuten für die Münchner. Nach 17 Minuten machten es beide besser. Höjbjerg bediente mit einem Pass in die Tiefe Robben, der sicher verwandelte. Anschließend erspielten sich beide Mannschaften bis zur Pause vereinzelte Chancen, ohne jedoch das letzte Risiko zu gehen. Die größte Möglichkeit für Dynamo vergab Niklas Kreuzer, der aus spitzem Winkel an Sven Ulreich scheiterte.

In der zweiten Hälfte drehten die Münchner nach den Einwechslungen von Vidal, Thomas Müller und Bernat weiter auf und kamen zu hervorragend herausgespielten Treffern. Nach starkem Einsatz von Aias Aosman überwand schließlich Testroet den in Dresden ausgebildeten Bayern-Ersatztorhüter Tom Starke zum vielumjubelten Ehrentor.

Tennis, Cincinnati: Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 15) hat das deutsche Duell zum Auftakt des WTA-Turniers in Cincinnati/Ohio gewonnen und steht in der zweiten Runde. Die 27-Jährige setzte sich gegen Fed-Cup-Kollegin Julia Görges (Bad Oldesloe) am Montag mit 6:4, 6:2 durch, nächste Gegnerin ist nun Camila Giorgi (Italien) oder Christina McHale (USA). Im erst dritten Aufeinandertreffen mit ihrer deutschen Rivalin auf der Tour gelang Petkovic der zweite Sieg. Den ersten Satz konnte Görges noch relativ ausgeglichen gestalten, im zweiten Durchgang sorgte Petkovic mit drei Breaks in Folge für klare Verhältnisse. Nach 1:07 Stunden verwandelte die Darmstädterin ihren dritten Matchball. Weitere deutsche Tennisprofis bei der mit knapp 2,5 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung sind Angelique Kerber (Kiel/Nr. 11), Mona Barthel (Neumünster) und Sabine Lisicki (Berlin).

Leichtathletik, Julian Reus: Der deutsche 100-Meter-Rekordhalter Julian Reus hat Zweifel an den guten Zeiten des amerikanischen Sprint-Jahresbesten Justin Gatlin geäußert. "Bei Gatlin verwundert es mich, dass ein Athlet, der nachweislich Doping-Mittel genommen hat und über einen längeren Zeitraum gesperrt war, zurückkommt und sogar noch schneller läuft als in der Zeit, wo er gedopt war", sagte der 27-Jährige vom TV Wattenscheid der am Mittwoch erscheinenden Sport Bild. Der zweimal wegen Dopings gesperrte Amerikaner ist in diesem Jahr mit 9,74 Sekunden der schnellste Mann über die 100 Meter und mit Olympiasieger Usain Bolt aus Jamaika Topfavorit bei der am Freitag beginnenden Leichtathletik-WM in Peking. Diskus-Weltmeister Robert Harting, der seine WM-Teilnahme verletzt abgesagt hat, sieht Gatlin ebenfalls kritisch: "Er war zweimal wegen Dopings gesperrt, und ich glaube nicht, dass bei ihm ein Lerneffekt eingesetzt hat."

Doping, Sperre: Die türkische Olympiasiegerin Asli Cakir Alptekin hat wegen Dopings ihre Goldmedaille über 1500 Meter verloren und ist dazu noch bis 2021 für alle Leichtathletik-Wettbewerbe gesperrt worden. Das gab der Internationale Sportgerichtshof CAS am Montag in Lausanne bekannt. Die 30 Jahre alte Alptekin war 2013 mit Hilfe ihres biologischen Blutpasses zum zweiten Mal nach 2004 des Dopings überführt worden. Der türkische Verband wollte seine Starläuferin zunächst nicht sperren, der Leichtathletik-Weltverband IAAF schritt jedoch ein und überwies den Fall an den CAS. Der Sportgerichtshof entschied nun, dass für den Zeitraum von Juli 2010 bis Oktober 2012 alle Ergebnisse der Türkin gestrichen sowie alle Titel und Preisgelder zurückgegeben werden müssen. Darunter fällt auch ihr Olympiasieg über 1500 Meter, den sie 2012 völlig überraschend in London geholt hatte. Zwischen 2010 und 2012 waren bei Alptekin Unregelmäßigkeiten in ihrem biologischen Pass festgestellt worden. Anfang 2013 klagte sie die IAAF wegen Dopings an, weshalb der CAS nun auch eine achtjährige Sperre von 2013 bis 2021 verhängte. Alptekin hat diesem Strafmaß bereits zugestimmt.

Fußball, Fifa-Präsidentschaft: Der Südkoreaner Chung Mong-Joon will Nachfolger von Joseph Blatter als Fifa-Präsident werden. Der 63 Jahre alte Industriellensohn verkündete am Montag in Paris offiziell seine Kandidatur. Er wolle "Krisenmanager und Reformer" sein, sagte Chung bei einer Pressekonferenz. Der nächste Fifa-Chef wird am 26. Februar 2016 bei einem außerordentlichen Kongress des Fußball-Weltverbandes in Zürich bestimmt. Vor Chung hatten bereits Uefa-Präsident Michel Platini und der Brasilianer Zico ihre Bewerbungen für das Fifa-Präsidentenamt angemeldet. Chung gehörte dem Fifa-Exekutivkomitee von 1994 bis 2011 an. Anschließend verlor er diesen Posten an Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien.

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